7. Vorhandensein des Verkleinerungssuffixes -jd (metjd/Madchen).
8. Spirantisierung von dem g in der intervokalischen Position und im Wortauslaut (lejdn/legen, morjd/morgen, feijdl/Vogel).
Nach den Angaben von L. Moskaluk tendiert in den westmitteldeutschen Mund-arten der Russlanddeutschen das g zum Verlust der Stimmhaftigkeit im Wortauslaut und vor den stimmlosen Lauten. Unseren Daten zufolge wird der VerschluBlaut g in den erwanten Wortpositionen nicht nur stimmlos ausgesprochen sondern auch spiran-tisiert (tax/Tag, vsg/weg). Dieses Merkmal ist nach der Meinung der oben genannten Wissenschaftlerin mehr fur die oberdeutschen Mundarten der Russlanddeutschen charakteristisch.
Mit anderen Worten: es ist zu vermuten, dass die beschriebene Inselmundart aus dem hochdeutschen Raum stammt und dabei vorwiegend Merkmale der westmitteldeutschen Dialekte hat. Da die Mundart von Koschewnikowo die Merkmale anderer deutschen Mundarten aufweist, kann sie den Begrundern der Sprachforschungen der Wolgadeutschen [Дульзон, 1941] zufolge als «gemischt» bezeichnet werden. Die Ausarbeitung einer praziseren Version der Herkunft der Koschewnikower Mundart fordert weitere Forschungen in diesem Bereich.
Bibliographische Liste
1. Александров, О. А. Немецкий «островной» говор Томской области [Текст] / О. А. Александров, З. М. Богословская. - Томск : Изд-во Том. политех. ун-та, 2008. - 182 с.
2.Жирмунский В. М. Немецкая диалектология [Текст] / В. М. Жирмунский. - М.-Л. : Изд-во АН СССР, 1956. - 636 с.
3.Дульзон А. П. Проблема скрещения диалектов по материалам языка немцев Поволжья [Текст] / А. П. Дульзон // Изв. АН СССР отд-ния лит. и яз.. - М., 1941. - № 3. - С. 82-96.
4.Москалюк Л. И. Современное состояние островных немецких диалектов [Текст] / Л. И. Москалюк. - Барнаул : Изд-во Барнаул. гос. пед. ун-та, 2002. - 292 с.
Александров Олег Анатольевич
Кандидат филологических наук, доцент, заведующий кафедрой немецкого языка ФГБОУ ВПО «Томский политехнический университет», г. Томск, Россия Рихтер Стефани Олеговна
Студент Томского политехнического университета, г. Томск, Россия
УДК 811.112.2 282.4=161.1 04 ББК Ш 143.24-5
РЕЗУЛЬТАТЫ ПОЛЕВОГО ОБСЛЕДОВАНИЯ ГРАММАТИЧЕСКИХ КАТЕГОРИЙ СУЩЕСТВИТЕЛЬНОГО В НЕМЕЦКОМ «ОСТРОВНОМ»
ГОВОРЕ 1
1 Проект реализуется при поддержке Гранта Министерства образования и науки РФ и ДААД по программе «И. Кант» (11.7158.2013).
Предлагаемая статья обобщает опыт полевых исследований языка российских немцев, осуществленных группой томских диалектологов. Рассматриваются грамматические категории существительного немецкого говора, распространённого на территории одного из районов Томской области, который характеризуется значительным числом проживающих в нём этнических немцев. Специфические явления описываемой части речи выявляются путём сопоставления говора с литературной формой немецкого языка и современными диалектами Германии.
Ключевые слова: говоры российских немцев; полевые исследования миноритарных языков; грамматические категории существительного.
RESULTS OF A FIELD RESEARCH: GRAMMATICAL CATEGORIES OF A NOUN OF THE GERMAN ISLAND DIALECT 1
Following article generalizes experience of field researches of language of the Russian Germans which have been carried out by the group of Tomsk dialectologists. Grammatical categories of a noun of a German dialect widespread on one of the area of Tomsk region are considered. This area is characterized by considerable number of ethnic Germans living in it. The specific phenomena of a described part of speech come to light by comparison of a dialect to a literary form of German language and to modern dialects of Germany.
Key words: dialects of the Russian Germans; field researches of minority languages; grammatical categories of a noun.
RESULTATE DER FELDFORSCHUNGSARBEITEN: GRAMMATISCHE KATEGORIEN DES SUBSTANTIVS IN DER DEUTSCHEN
INSELMUNDART 2
Der vorliegende Artikel fasst einige wichtige Ergebnisse der Forschung der Spra-che von Russlanddeutschen zusammen, die auf Basis der wahrend der Feldfor-schungsreisen durch die Tomsker Dialektologen erhobenen Daten erfolgte. Beschrie-ben werden die grammatischen Kategorien des Substantivs einer deutschen Insel-mundart, die in einem der Rayone des Gebiets Tomsk mit hohem Anteil der ethni-schen Deutschen gesprochen wird. Die grammatischen Besonderheiten der beschrie-benen Wortart werden durch den Vergleich der Mundart mit der modernen deutschen Standardsprache und Dialekten Deutschlands festgestellt.
Schlusselworter: die Mundarten der Russlanddeutschen; Feldforschung der mi-noritaren Sprachen; die grammatischen Kategorien des Substantivs.
Die deutsche Sprache gehort in Russland zu den Minoritatensprachen, die wie viele andere Minderheitensprachen in Russland gefahrdet ist. Nur 16,9 % der Russlanddeutschen geben einen deutschen Dialekt als Muttersprache an, die jungere Ge-
1 The research is carried out with the financial support of a program «I. Kant» of a Ministry of Education and Scrience of the Russian Federation and DAAD (11.7158.2013).
2 Das Projekt wird unter der fmanzieUen Unterstutzung des Ministerium fur Bildung und Forschung und DAAD im Programm «I. Kant» realisiert (11.7158.2013).
neration kennt nuг einzelne W0гteг auf Deutsch. Geschichtliche, sprachsoziologische, sprachpragmatische und kontaktlinguistische Faktoгen haben dazu gefuhrt, dass sich aus dem koordinativen Bilingualimus der 70-er Jahre in den 90-er Jahren der subor-dinative Bilingualismus mit Russisch als dominierende Form entwickelte [Москалюк, 2000]. Das Deutsche bzw. die deutsche Mundart beschrankt sich zur Zeit nur noch auf bestimmte Nischen in der alltaglichen Kommunikation, wie z.B. die Kommunikation deг alteren Geneгation unteгeinandeг odeг die Kommunikation im familiaren Beгeich. Sie hat ein geringeres Pгestige als die Sprache deг Majoritat. Eine nicht ausreichende institutionelle Unteгstйtzung (in der Schule wiгd Deutsch als Mut-tersprache nur in geringem Umfang und teilweise nur in bestimmten Regionen ange-boten) wirkt sich negativ auf den Spracherhalt aus. Die anhaltende Ausreise der deutschen Minderheit nach Deutschland destabilisiert die Situation weiter. Manche Lin-guisten vertreten die Meinung, dass die deutschen Inselmundarten in Russland dem «Aussterben» nahe sind. Sprachensterben bedeutet kulturelle Verarmung der Menschheit. Weltsicht, Konzept einer ganzen Ethnie, ihr historisches, sozial-okonomisches, mentales, kultuгelles Wissen, das sich in ihrer Spгache konzentriert, gehen mit dem Sprachtod verloren. Genau das macht die Erforschung der Sprache der Russlanddeutschen Sibiriens besonders aktuell.
Das Gebiet Tomsk gehort zu den Regionen der Russischen Foderation, in denen noch kompakte Siedlungen der Russlanddeutschen erhalten geblieben sind. Die deutschen Mundarten der Altaj-Region, der Gebiete Omsk, Nowosibirsk wurden oft zum Objekt linguistischer Forschung, wohingegen die Mundarten, die im Gebiet Tomsk gesprochen werden, bis jetzt vollig unerforscht blieben.
Zur Zeit sind die Deutschen toer das ganze Gebiet Tomsk verteilt, aber der Rajon Koschewnikowo, der im Sйden liegt, hat den groBten Anteil deг deutschen Bevolke-rung. Seit 2001 unternehmen die Studierenden und Mitarbeiter der Staatlichen Uni-versitat Tomsk und der Polytechnischen Universitat Tomsk unter der Leitung von Prof. Zoya Bogoslowskaya regelmaBig dialektologische Expeditionen in den Rajon Koschewnikowo des Gebiets Tomsk, um die Sprache und Kultur von Russlanddeut-schen zu erforschen.
Im beschriebenen Sprachstratum treten dieselben grammatischen Wortklassen, wie in der deutschen Literatursprache hervor: das Substantiv, das Verb, das Adverb, das Numerus, das Pronomen, u.s.w.
Zu den grammatischen Kategorien des Substantivs in der deutschen Sprache gehort: das Geschlecht, das Numerus, der Kasus. Experten vermuten, dass sich das Pa-radigma dieser Kategorien sowohl in Mundarten Deutschlands, als auch in «Insel-mundarten» der Russlandsdeutschen vereinfachen will.
Trotz der allgemeinen Tendenz zu der Vereinfachung der grammatischen Kategorien, hat die Mundart, wie in der Standardsprache, drei Geschlechte behalten. Da die Funktion des Genus die Kongruenz ist und es wird von der Form des Artikels, Pronomens und der Adjektive bestimmt, beschreiben wir zuerst den bestimmten Artikel in dem interessierenden Mikrosystem der Mundart.
Tabelle 1
Das generische System der Mundart
M tdr
N tds
F ti:
Pl ti:
Die sprachliche Materialsammlung zeigt, dass die Formen der Maskulina in Ak-kusativ und Dativ gleich sind:
Vas zitst for feigli of tdn sta:? / was fur ein Vogel sitzt auf dem Stamm?
Mit tdn kaul iz tdr kdfald ins vazdr/Mit dem Gaul ist er ins Wasser gefallen.
Vas stst do:td uf tdn psrig?/Was steht dort auf dem Berg?
Kep tdn sbl tds msti!/ Gib den Apfel dem Madchen!
Auf solche Weise wird die Deklination der mannlichen Substantive bis zu der zweigliedrigen Opposition reduziert und dabei fallen die Formen des Akkusativ und Dativ zusammen:
Tabelle 2
Die Deklination der maskulinen Substantive
N tdr
D A tdn
Fur die Bezeichnung der Substantive des Neutra im Akk. und Nom. wird der Ar-tikel tes gebraucht. Dabei fallt der Artikel tds mit der normativen Verwendungsart in deutscher Literatursprache zusammen. Trotzdem gibt es im Dativ ein Artikel, der fur die Standardsprache nicht ublich ist -tdn:
Ksp tdn kint milig!/ Gib dem Kind Milch!
Vas lajt uf tdn pst?/ was liegt auf dem Bett?
Tsi tds roundd hsmt ou!/zieh das rote Hemd an!
Vas zsst tu uf tdn pilt?/ was siehst du auf dem Bild?
Die Deklination der Substantive des Neutra wird genauso wie die Deklination der mannlichen Substantive bis zu der zweigliedrigen Opposition reduziert:
Tabelle 3
Die Deklination der Substantive des Neutra
N A tds
D tdn
Bei den femininen Substantiven fallen die Kasusformen der Artikel in Nomina-tiv, Dativ und Akkusativ zusammen. Die Deklination der femininen Substantive wird eingliedrig:
srst var pa uns in ti: ksrg sklat/ Zuerst war bei uns in der Kirche ein Lager; heins iz fortkdkankd uf ti ksrg/ Hans ist in die Kirche gegangen; johan iz in ti ksrg/ Johan ist in der Kirche; tsr vount pai ti mama/ Er wohnt bei der Mutter.
Tabelle 4
Die Deklination der femininen Substantiven
N D A
ti
Die Artikelformen des Plurals fallen mit den Formen der Standardsprache zu-sammen:
mit tsn rods sbsl/Mit den roten Apfeln;
tort om tsn haizer vons taitss/ Dort in den Hausern wohnen Deutschen;
in tsn haizer vons ti taitss/ In den Hausern wohnen die Deutschen;
tsr lajt uf tsn rods sbsl/ Er liegt auf den roten Apfeln;
ig zits uf tsn plums/ Ich sitze auf den Blumen;
vindsrfligs ti: plstsr/ Im Winter fliegen die Blatter;
tsr sst ti: aisr o:ns salts_ / Er ifit die Eier ohne Salz.
Tabelle 5
Die Deklination im Plural
In den oben angefuhrten Paradigmen der Deklination der Substantive wurde der Genetiv nicht angegeben. Dies ist auf Grund der Tatsache, dass die fur die Standardsprache ubliche flektierende Form des Genetivs im angegeben Stratum fehlt. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass der Genetiv als grammatische Kategorie in deutschen Mundarten Deutschlands und Russlands nicht mehr gebraucht wird [Жирмунский, 1956, c. 400; Москалюк, 2002, c. 67-68].
Um possessive Beziehungen auszudrucken, benutzen Informanten prapositionale Konstruktion mit der Praposition fon und dem abhangigen Wort, das bekanntlich auch der Standardsprache eigen ist:
tds haus is fon i:r/ Das Haus ist von ihr;
tds haus is fon mai fadsr/ Das Haus ist von meinem Grofivater;
fa:s fon vazer/ Fass von Wasser.
Eine andere Moglichkeit den Genetiv zu ersetzen ist das sogenannte «Dativ-Possessiv-Person». Die Beziehungen in diesen Wortverbindungen werden in folgen-der Formel aufgebaut: abhangiges Wort + Possessiv Pronomen + Kernwort: mai prutзr sai fra/ Die Frau meines Bruders; tзs is tзs so:n zai hunt/Das ist der Hund des Sohnes; rir mai son zai zaдз nigt ou/ Ruhr die Sachen meines Sohnes nicht an; mai man zai hsmt/ Das Hemd meines Mannes; tзs fatзr sai haus/ Das Haus meines Grofivaters.
In der Rede der Probanden kann man Wortverbindungen treffen, in welchen die possessive Beziehungen durch die bestimmte Wortfolge (das Substantiv der attributi-ven Funktion steht vor dem Beziehungswort) und Endung -з des abhangigen Teils der Wortverbindung ausgedruckt wird:
tзs i zain hundз haisi/Das ist ein Hausschen des Hundes; ain єШз snabl/ Der Schnabel der Ente.
AuBer diesen Fallen, kommen Kasusendungen in der Sprachmaterialsammlung nicht mehr vor. Deshalb kann man behaupten, dass es eine teilweise erhaltende flek-tierte Form ist, die zum Ausdruck der possessiven Beziehungen unpersonlichen Cha-rakters verwendet wird. Bemerkt sei, dass Wiktor Schirmunski Gruppen von erstarr-ten Wortverbindungen und Redewendungen, die die flektierten Formen des Genetivs bewahren, auflistet [Жирмунский, 1956, c. 404].
Der unbestimmte Artikel kommt in der angesehen Mundart sehr selten vor. Pro-banden benutzen ihn nur, um die Einzahl der Gegenstande zu betonen: an sort vurdз kзbaka/ Eine Sorte wurde gebacken;
jзdзr rajon hun nit nur ain bolnitsa/ Jeder Rayon hatte nicht nur ein Kranken-haus;
kav an leipi prot!/ Kauf ein Brot!.
Die Sonderheit des Gebrauchs von unbestimmten Artikeln der Mundart ist dessen Benutzung in grammatischen Konstruktionen, wahrend man in der Standardsprache in solchen Fallen keinen Artikel gebraucht:
ig pin an lsrin/Ich bin eine Lehrerin;
ig pin ain rus /Ich bin Russe;
ig pin an taitspr/ Ich bin ein Deutscher.
Der unbestimmte Artikel ein und das Zahlwort ein funktionieren in der Rede der Informanten insgemein in einer reduzierter Form:
ig hun a veis/Ich habe eine Tante;
Na, «ein Hemd», da sagen wir das ist«a hsmt», «ans hsmt»;
In a stun kom ig/ In einer Stunde komme ich;
A fis unt fil fis/Ein Fisch und viele Fische.
Auf solche Weise, hat der unbestimmte Artikel abgesehen von dem bestimmten Artikel keine Unterscheidungsfunktion im Geschlecht- und Kasussystem.
Tabelle б
Das Paradigma bestimmter Artikel der Substantive
M N F PL
N tsr tss ti ti
D tsn tsn ti tsn
A tsn tss ti ti
Die Numeruskategorie der Mundart der Deutschen aus Koschewnikowo ist, wie in der deutschen Standardsprache, durch Einzahl- und Mehrzahlform dargestellt.
Aufgrnnd der Reduzierung verlieren die meisten mannlichen Substantive, die fur Standardsprache charakterliche, Endung -s, als eine Eigenschaft der Mehrzahl. Ein wesentlicher Teil der mannlichen Substantive der analysierten Mundart haben uber-haupt keine Merkmale, die auf Plural deuten:
Fi:l hunt/ Viele Hunde;
Zin fi:l tax rum/ Viele Tage sind vergangen; fsjdl/ Vogel; perig/ Berge; fis/ Fische; sbdl/ Apfel.
Plural der mannlichen Substantive mit den Stammvokalen o,u,a kann durch die innere Flexion dargestellt werden:
mai fi:s/ Meine Fupe; mai ssk/ Meine Sacke; mai sti:l/ Meine Stuhle; v elf/Wolfe.
Nur einige Worter demonstrieren die Formenbildung des Plurals anhand von Suffix - s: zin fi:l minats rum/ Viele Monate sind vergangen.
Laut der Studie der Dialektologen, fordert die Reduzierung der Endung -s, -n eine Entwicklung von sekundaren Merkmalen des Plurals und vor allem des Umlauts. Die Studie deutscher Mundarten, die in Deutschland und Russland verbreitet sind, zeigt, dass der Umlaut sogar lexikalische Einheiten umfasst, die in der deutschen Standardsprache keinen Ablaut haben. In dem untersuchten Sprachstratum sind keine Fal-le von unublichen Umlauten fixiert worden.
Nach Angaben von Larisa Moskaljuk erhalten die Lexeme mit -sl, -sr im Plural in einigen mitteldeutschen Mundarten, die in Altaj verbreitet sind, am Ende den Suffix -e. Fur die zu beschreibende Mundart ist das Fehlen von Kennzeichen des Plurals fur zweisilbige Lexeme mit -sl, -sr charakterlich. fil lsbsl/ Viele Lofel; fi:l sbsl/Viele Apfel; fil tslsr/ Viele Teller.
Die Endung der Substantive schwacher Deklination in Plural wird zu -s redu-ziert: menss/Menschen; soltats/Soldaten; ti russ/die Russen.
Der Ausgleich der flektierenden Unterschiede hat auch die Entstehungsart der femininen Substantive in Plural beeinflusst: das fur die Bildung der Pluralformen deutscher Standardsprache ubliche Suffix -sn wird zu -s reduziert: katss/Katzen; bi:ns/Bienen; plums/Blumen.
Die wichtigste Formenbildung der sachlichen Substantive in Plural der deutschen Standardsprache ist die Angliederung des Suffixes -sr. Diese Formenbildung der
sachlichen Substantive im Plural ist auch fur die angesehene Mundart ublich: ksigtзr/Gesichter; h шзг/Ногпєг.
Der Bruch der Flexion, die die Kasusendungen der Substantive anzeigt, entsteht auch wahrend der Bildung des Plurals. Aber im GroBen und Ganzen kann man fest-stellen, dass im angesehenen Sprachstratum flektierende Ausdruckmittel des Plurals bewahrt werden.
Schon seit der mittelhochdeutschen Periode vollzieht sich die Umgruppierung des lexikalischen Materials auf der Basis von grammatischer Analogie mit einer Tendenz zur Befestigung bestimmter Typen von Pluralformen und grammatischen Genus [Жирмунский, 1956, c. 382]. Diese Tendenz ist auch in dieser Mundart dargestellt. So, werden die mannlichen Substantive im Plural anhand des Umlauts gebildet und bleiben unverandert. Die haufigste Bildungsweise sachlicher Substantive im Plural ist das Suffix -зг und der Umlaut in Wortern mit den entsprechenden Stammvokalen. Feminine Substantive werden mit Hilfe des Suffixes -з gebildet.
Auf solche Weise, ist im Bereich der substantivischen Lexik der Mundart des Rajons Koschewnikowo Reduzierung unbetonter Endungen, Kurzung der Flexions-paradima und Verdrangung flektierbarer Ausdrucksmittel durch analytische Kon-struktionen zu vermerken.
Bibliographische Liste
1.Жирмунский, В. М. Немецкая диалектология [Текст] / В. М. Жирмунский. -М.-Л. : Изд-во АН СССР, 1956. - 636 с.
2.Москалюк, Л. И. Современное состояние островных немецких диалектов [Текст] / Л. И. Москалюк. - Барнаул : Изд-во Барнаул. гос. пед. ун-та, 2002. -292 с.
3.Москалюк, Л. И. Социолингвистические аспекты речевого поведения российских немцев в условиях билингвизма [Текст] / Л. И. Москалюк. - Барнаул : Изд-во Барнаул. гос. пед. ун-та, 2000. - 166 с.
Пузейкина Лариса Николаевна
Кандидат филологических наук, старший преподаватель ФГБОУ ВПО «Санкт-Петербурский государственный университет», г. Санкт-Петербург, Россия
Светозарова Наталия Дмитриевна
Доктор филологических наук, профессор, главный научный сотрудник кафедры фонетики и методики преподавания иностранных языков С.-Петербургского государственного университета, г. Санкт-Петербург, Россия
УДК 81 ББК 81.00
«АНКЕТЫ ГЕОРГА ВЕНКЕРА» В ПЕТЕРБУРГЕ: ИЗ ДИАЛЕКТОЛОГИЧЕСКОГО НАСЛЕДИЯ В.М.ЖИРМУНСКОГО1
1 Исследование выполнено при финансовой поддержке РГНФ проекта проведения научных исследований («Германистические архивы в Санкт-Петербурге. Научная обработка архива В.М. Жирмунского в СПФ АРАН»), проект № 13-04-00369.