D01:10.30842/ielcp230690152377
D. Urbanova
(Institut für klassische Studien der Masaryk Universität, Brno)
[BESTIAM] STANTEM, SEDENTEM, VOLANTEM, SERPENTEM... - EINIGE BEMERKUNGEN ZUR INSCHRIFT AUF BLEI AUS KARTHAGO
Only a few years ago, the estate of French epigrapher Auguste Audollent was rediscovered at Museum Bargoin in Clermont-Ferrand (G. Nemeth, 2013). Among other unpublished lead inscriptions, the collection contained an amulet, probably fashioned in order to protect a house (mala bestia foras dato...). The text (as deciphered and transcribed by A. Barta, 2017) represents a unique compilation of several apotropaic formulae without any known parallels from other texts preserved on amulets. I will examine the text and propose an interpretation.
Key words: Latin Epigraphy; Amulet on lead; protective magic; serpent, scorpion.
Д. Урбанова
(Университет им. Т. Масарика, Брно, Чехия)
[Bestiam] stantem, sedentem, volantem, serpentem... - комментарии к карфагенской надписи на свинце
Несколько лет назад в музее Баргуэна в Клермон-Ферране среди хранящихся там неопубликованных материалов французского историка, археолога и эпиграфиста О. Одолена (Auguste Audollent, 1864-1943) было обнаружено 26 надписей-проклятий на свинцовых пластинах, одна из которых представляет собой амулет, изготовленный вероятно с целью защиты дома (mala bestia foras dato...). Текст, который прочитала и транскрибировала А. Барта в 2017 г., включает несколько апотропеических формул, не имеющих параллелей в других известных нам текстах на амулетах. В статье анализируется данный текст и предлагается его интерпретация.
Ключевые слова: латинская эпиграфика, свинцовый амулет, защитительные заклинания, змея, скорпион.
Im Museum Bargoin in Clermont-Ferrand wurde neulich der Nachlass von August Audollent wiederentdeckt und von G. Nemeth erforscht und schließlich (2013) als Supplementum Audollentianum publiziert. Unter den von Audollent nicht mehr publizierten Inschriften befanden sich ca. 26 Bleitafeln - vor allem mit Fluchtexten - und über hundert Zeichnungen von den bereits publizierten oder zur Publikation vorbereiteten Texten und auch das hier besprochene Amulett auf Blei (inv. 72-1-269), das wahrscheinlich
zum Hausschutz dienen sollte, da im Text der Satz: mala bestia foras dato... zu lesen ist. Die Tafel wurde 1911 von Alfred Delattre an Audollent geschickt1. August Audollent hat die Tafel nicht mehr gelesen oder bearbeitet. Für über einhundert Jahre blieb die Bleitafel im Museum Bargoin vergessen und unberührt2. Die erste Erwähnung unserer Bleitafel mit einem unvollständigen Lese- und Interpretationsversuch einer der beiden beschrifteten Seiten publizierte P.-Y. Lambert (2002: 273-274). Eine weitere Erwähnung mit partieller Neulesung von P.-Y. Lambert folgte im Jahr (2010: 643644).
Der Text wurde vollständig gelesen und transkribiert im Jahr 2017 von Andrea Barta3. Lesung des Amulettes mit Interpretationsversuch wurde von A. Barta und G. Nemeth beim 15. Internationalen Kongress für griechische und lateinische Epigraphik im September 2017 in Wien präsentiert4.
Die Bleitafel ist undatiert5, ziemlich groß (8 cm hoch, 11,5 cm breit und ca. 3-4 mm dick) und auf beiden Seiten in regelmäßiger älterer römischer Kursive beschriftet. Das Blei ist weder gerollt noch gefaltet, noch mit Löchern versehen. Die Inschrift ist mit Interpunktion mittels eines Punkts versehen. Was die Lesung betrifft, erscheint als die einzige vielleicht unvollständige Stelle des Textes auf der ersten Seite die Sequenz AV am Ende der ersten Zeile, und beschädigt erscheint der Text in der zweiten Zeile der zweiten Seite [g]enus m[ulie]ru[m] 6. Schon P.-Y. Lambert in seiner
1Aus der erhaltenen Korrespondenz zwischen Audollent und Delattre folgt, dass Delattre diese Bleitafel von einem Tunesier in der Nähe von Karthago gekauft hatte und über den Fundort und die Fundumstände nichts Näheres wusste.
2 Ein Foto der Tafel erschien das erste Mal aus Versehen in der Carte archéologique de la Gaule (Provost, Jouannet 1994), und zwar fälschlich als Abbildung zur Bleitafel von Chamalières.
3 Ich bin sehr dankbar vor allem meiner Kollegin A. Barta für die Zusendung ihrer Lesung dieser Tafel und für wertvolle gemeinsame Diskussionen über die Interpretation des Textes, sowie R. Haensch und K. Knauber für wichtige Kommentare zu dieser Inschrift.
4 Für die Lesung mit Übersetzung und linguistischem Kommentar siehe Barta (2019).
5 Aufgrund Paläographie könnte die Inschrift in die ersten zwei Jahrhunderte nach Chr. datiert werden. Die von Barta (2019) untersuchten linguistischen Merkmale der Inschrift ermöglichen keine genauere Datierung.
6 Barta (2019) behauptet: The letter fragments obviously can be brought to genus mulierum, and not to Venus Minerva which actually would fit into to the group of three other gods which are mentioned just before.
n
partiellen Publikation schrieb: «It belongs to the genre of the amulet against scorpion stings and snake bites».
Diplomatische Version - Utnschrift
(Barta 2019)
Seitel
CAIILII PATOR TIIRRA MATIIR AV SALVTHM PIITO ■ QVACAVSA VOS NOMINAVI ■ STANTIIM- SimilXTIIM VOL ANTIIM ■ SIIRPIINTHM - NIQ VI BEES TLA ISTIC -MORARII -POSIT - MIIR CVRI SANCTII■ IIRCVLIIS QVAII DIIDISTI BONA - CARMEN A - MALA BIISTIA FORAS DATO
Seit€ 2
ТП ALLIGAVIT MDRCVRIVS SATVRNVS APOLLO ■ [- ] IINVS - M [—] IRV [Л-] -NON S OL VTIT - TANQVAM - В О VIS - INCORNV ASINVINVNGYLA ■ GIINVS - VMANV IN -LING VA - AD VL IIS CUNTVLA - INCRI NIB VS SIIPTII ■ CAPITA ANGVORV OCTO NODOS -SCORPIONIS VBICVNQVES -NE SII- CONMOVIIRII POSIT
Emendierte Version (Barta 2019)
Caele Pater, Terra Mater au<t?> salutem. peto,, qua causa vos nominavi stantem: sedentem, volantem, serpentein: n I=en qurI=ae bestia íEitic morar"E=r pos<s>it. Mercuri saacte: -"H>ercules: qurAE=r dedisti
bona carmina. mala<m> bestia<m> foras dato.
Te alligavit'alligarV=b"it Mercurius. Saturnus:
Apollo [gjenus m[ulie]m[m] non sol vet tanquam boviü in cornu. asinu<5> in ungula: genus -"ii>iimanu<m> in lingua, adulescentula in cri-mbus septe<m> capita angurORV<M>=imn octo nodos scorpioniü ubicunque <e>s<t> nrI=e se conmovere pos<s>it.
Diese Bleitafel stellt einen einmaligen Beleg von Schutzformeln dar - meines Wissens ohne Parallelen in anderen lateinischen magischen oder amulettartigen Texten. Die Interpretierungshypo-these ist, dass es sich hier um einen Hausschutz gegen Schlangen und Skorpione handelt (siehe auch Barta 2019). Man darf aufgrund der Größe der Tafel annehmen dass es sich nicht um ein Amulett handelt, das als persönlicher Schutz zum Tragen am Körper gedacht war. Außerdem fehlt in unserem Text die bei Amuletten für den persönlichen Schutz wichtigste Information - nämlich der Name der
7 Lesung Lambert (2010: 643-644): Ca]ele pater, Terra mater, au[c-/(tori)tatem peto qua causa uos [tegatis?] / . . . me stantem sedentem / . . . (cub)antem. Serpentem aliquibus/ tricis istic morare posit. Mer/(cur)ius et te Hercules qua ibebo n(e) / . . .] coxsa(m) mea(m) mala bestia / . . .] storas deto.. 'Father Heaven, mother Earth, I request the authority by virtue of which you [may protect?] me, whether I am standing or sitting or [lying]. May any snake be hindered from surprise attacks when I am in these positions. Mercury, and you, Hercules, (grant) that, wherever I may go, my hip (= my leg?) (be protected from) any noxious animal . . . (magical words)'.
zu beschützenden Person8. Diese Tafel wäre dann wahrscheinlich im Inneren des Hauses oder unter der Türschwelle oder irgendwo beim Eingang ins Haus vergraben worden. Da die Tafel keine Löcher aufweist, scheint eine Befestigung an einer sichtbaren Stelle, z. B. beim Hauseingang weniger wahrscheinlich - jedoch auch möglich, wenn man die Tafel einfach aufgestellt hat. Eine explizite Erwähnung des Hauses kommt zwar im Text nicht vor, man kann aber annehmen, dass foras dato einen geschlossenen Raum in der Art eines Hauses voraussetzt. Defixiones wie auch Amulette sind jedoch in der paganen Antike für die Augen von Gottheiten und nicht für die Augen von Menschen bestimmt (Willer, Knauber 2016: 47-51). In den griechischen magischen Papyri begegnen wir auch HauschutzAmuletten gegen Skorpione9, diese sind jedoch christlich und sehr wahrscheinlich jüngeren Datums, und obwohl sie demselben Zweck dienten, unterscheiden sie sich ziemlich von unserem Exemplar.
Der Text weist typische Merkmale der «magischen» Sprache auf, die wir aus Fluchtexten sowie Amulettexten kennen. Und enthält die üblichen Elemente der Amulette, die für den Schutz von Häusern oder Landgütern und Feldern dienen sollten (Nieto 2010: 571-591), also die Anrufung der protektiven Mächte (hier Gottheiten und Herkules), die Benennung des Bösen und genaue Aufzählung dessen Eigenschaften (mala bestia), die Mächtigen Instrumente, die zum Schutz angerufen werden sind (in diesem Text sehr wahrscheinlich in der simili formula verkörpert) und die Beseitigung des Bösen wird mittels foras dato, alligavit, ne se commovere possit gesichert.
In diesem Beitrag möchte ich meine Interpretation des Textes vorstellen:
Interpretativer Lesungsvorschlag Seite 1:
Caele pater, Terra mater, au(t?),
salutem peto, qua causa vos
nominavi. [Bestiam] stantem, sedentem,
volantem, serpentem, [foras dato?] ni (=ne) qui (= quae)
o
Für die Taxonomie der Amulettexte siehe Fernández Nieto 2010. Für mittelalterliche Amulette siehe Muhl-Gutjahr 2013.
9 Siehe auch die in PGM II bezeugte Hauschutz-Amulette gegen Skorpione (P 2 P. Oxy. 1060) gegen Skorpion und PGM P3 _ ein Hausschutzamulett, das das Haus samt seinen Bewohnern vor allem Übel, dem bösen Blick, Krankheiten und auch Schlangen- und Skorpionbissen schützen soll.
bestia istic morare (= morari) pos(s)it. Mercuri sancte, (H)ercules, quae (=qui) dedisti bona carmina, mala(m) bestia(m) foras dato.
Der Text auf Seite 1 beginnt mit der Anrufung von zwei Gottheiten Caelus Pater und Terra Mater. Caelus und Terra sind die ältesten Gottheiten laut Varro10. Dann kommt die an diese Gottheiten gerichtete Bitte: salutem peto qua causa vos nominavi «ich bitte um Rettung/Schutz, deswegen habe ich euch angesprochen». Danach beginnt der Text syntaktisch etwas schwieriger zu sein. Die Sequenz der vier Partizipien stantem, sedentem, volantem, serpen-tem könnte nämlich theoretisch zu den Göttern oben sowie zu der mala bestia in der nächsten Zeile gehören. Jedoch ist der Wunsch des Schreibers klar: niqui bestia istic morare possit, also kein Untier soll hier verweilen dürfen. Die mala bestia ist also das gefährliche Ungeziefer, oder quasi das Fluchopfer, vor dem der Schutz der Gottheiten verlangt wird. Es folgen weitere Gottheiten - vielleicht ein Ansatz für eine Historiola? Mercuri sancte Ercules - quae dedisti bona carmina „Heiliger Merkur und Herkules, der du gute Zaubersprüche gegeben hast - mala Bestia foras dato - das Böse Tier, die Bestie, jage sie hinaus. Merkur und Hercules werden in Votivinschriften zusammen angerufen11. Hermes soll der mythologischen Erzählung nach den kleinen Herkules zum Olymp gebracht haben. Herkules ist in der Antike unter anderem auch dadurch bekannt, dass er als kleines Kind die Schlangen tötete, die Hera zu ihm geschickt hatte, und später hat er auch das Schlangenmonster Hydra getötet. Die schützende Macht von Herakles wird auch von Diogenes Laertios erwähnt12. Die Interpretation der Seite 1 erscheint also nicht so schwierig zu sein, die zwei letzten Buchstaben der ersten Zeile bleiben unsicher13. Barta schlägt eine plausible Ergänzung au(t?) vor14. Also „Vater Caelus, Mutter Terra, oder eher:
10 Var. L 5.57: principes dei Caelus et Terra.
11 Siehe z. B. CIL VIII 2498; CIL XIII 11064a; CIL III 12887; IDR 3,2246; CIL XIII 8492, 7530, 7789; CIL XIV 4106.
12 Diog. Laert. Vitae philosophorum 6,2 zitiert eine Inschrift auf der Tür mit dem Text: o xou Aio; nai; KaXMviKo; HpaKXflc;/ evMSe KaxoiKer ^nösv eiaix© KaKÖv 'The son of Zeus, victorious Heracles, Dwells here; let nothing evil enter in'.
13 Mit einer Abkürzung ist in diesem Text - sogar in einer Beschwörungsformel - eher nicht zu rechnen.
14 The invocation of Caelus pater and Terra mater is the beginning of a supplication, a call for help, intervention, or a request. What the
ich bitte euch um die Rettung/den Schutz bzw. um das Heil, deswegen habe ich euch gerufen/ genannt. Das Zeitwort nominavi im Perfekt könnte uns überraschen da es hier sehr wahrscheinlich als ein deklaratives Prädikat performativ funktioniert15. Solche Prädikate werden oft in magischen Texten verwendet - üblicherweise stehen Sie jedoch in der ersten Person Singular Präsens. Für das Altgriechische und neuerdings auch für die lateinische Sprache hat jedoch Höfler (2019) diesen Usus, die performative Funktion der ersten Person Perfekt Indikativ erkannt16. Nach nominavi, setzte der Schreiber meiner Meinung nach die Anrufung von Gottheiten nicht fort, die übrigens zwei sind, wohingegen die nun folgenden Partizipien im Akkusativ Singular stehen. Daher scheint es mir wahrscheinlicher, dass sie sich auf die mala bestia beziehen17. Also [bestiam] stantem, sedentem, volantem, serpentem hier könnte auch foras dato ergänzt werden. Das bedeutet jedes gefährliche Ungeziefer (wie Schlange oder Skorpion), usw. das stehend, sitzend, fliegend, schlängelnd oder kriechend vorkommen oder sich bewegen kann, soll nicht hier (im Haus) verweilen können. Der Text endet mit der Anrufung von Merkur und Herkules und macht damit den eigentlichen Zweck dieser Inschrift klar - mala bestia foras dato, also das böse Ungeziefer soll hinausgejagt werden - weg aus dem Haus. Das gilt, sofern wir unter mala bestia nicht etwas anderes verstehen sollten, allerdings macht der Text doch ziemlich römischen, also pragmatischen und genau praxisorientierten Eindruck. Was den Ausdruck bestia betrifft, so ist nach dem TLL klar: bestia: de serpentibus, lacertis, dass das Epitheton mala, häufig in diesem Zusammenhang vorkommt und sich auch auf kleinere Tiere
conjunction aut introduces is a more accurate or corrected statement (OLD s.v. aut 6b): oh, Father Sky, Mother Earth!
15 Ein deklaratives Prädikat, das laut Sprechakttheorie eine neue Wirklichkeit herstellt, das heißt, dass in der Zukunft etwas Bestimmtes gelten soll - wie z.B. in den Äußerungen «Hiermit erkläre ich sie zu Mann und Frau», oder «Ich bitte dich hiermit um Verzeihung». Siehe Searle (1976: 1-23).
16 Höfler (2019) beweist aufgrund der inschriftlichen und literarischen Evidenz (defixiones, Tabulae Pompeianae Sulpiciorum, Briefe), dass das lateinische Perfekt in der 1. Pers. Sing. wurde auch als performativer Sprachakt benutzt.
1 Barta (2019) bezieht diese Partizipien in ihrer Übersetzung auf die angesprochenen: «Father Sky, Mother Earth! or rather: I ask for safety (or well-being). The reason I hereby call you the one standing, sitting, flying and crawling is that may any beast be unable to stay here. Holy Mercury, Hercules who gave good chants, cast the bad beast out!»
beziehen kann. Das Wort bestia wird gebraucht für Schlangen und Eidechsen, Vitruvius äußert sich über die vielen Schlangenarten in Afrika: Vitr. 8, 3, 34: Africa...nutrix ferarum bestiarum maxime serpentium...; bei Plautus finden wir eine kriechende bestia: Pl. As. 695: ...bestiam proserpentem - speziell benutzt für Schlangen; auch Seneca spricht über den giftigen Schlangenbiss: Sen. Dial. 4, 11, 4: venenato bestiae pestiferae morsu. Die Schlangen stellt man sich übrigens auch fliegend vor - wie Cicero N.D. 1, 36, wenn er über den ägyptischen Ibis spricht, der Ägypten vor den fliegenden Schlangen, die der Wind aus der libyschen Wüste nach Ägypten gebracht hatte, gerettet hat18. Die sorgfältige Nennung aller Möglichkeiten, wie sich die mala bestia bewegen kann, ist für magische Vorgänge typisch, und erscheint so auch auf defixiones; z. B. als alle Bewegungsmöglichkeiten des Täters von einem Diebstahl, die durch den Fluch gelähmt werden sollen, in der Bitte um Gerechtigkeit aus Uley, Britannia, dfx. 3.22/29 = TheDeMa 707, 2nd/3rd century CE:
Deo sancto Mercurio Honoratus. Conqueror numini tuo, me perdidisse rotas duas et vaccas quattuor et resculas plurimas de hospitiolo meo. Rogaverim genium numinis tuui, ut ei, qui mihi fraudem fecerit, sanitatem ei non permittas nec iacere nec sedere nec bibere nec manducare, si baro si mulier, si puer si puella, si servus si liber, nissi meam rem ad me pertulerit et meam concordiam habuerit... 'Honoratus to the holy god Mercury. I complain to your divinity that I have lost two wheels and four cows and many small belongings from my house. I would ask the genius of your divinity that you do not allow health to the person who has done me wrong, nor allow him to lie or sit or drink or eat, whether man or a woman, whether boy or a girl, whether slave or a free, unless s/he brings my property to me and is reconciled with me... ' transl. Hassal-Tomlin 1992).
Das Vorgehen der magischen Sprache bei defixiones, d.h. Flüchen, die alle Bewegungsmöglichkeiten des Fluchopfers unterbinden, funktioniert genau umgekehrt bei den Schutzformeln der Amulette - wo alle möglichen Tätigkeiten beschützt werden sollen. Ein anderes Beispiel von dieser exakten magischen Praxis, die keine
18 •
Cic. nat. deor. 1, 36: velut ibes maximam vim serpentium conficiunt, cum sint aves excelsae, cruribus rigidis, corneo proceroque rostro; avertunt pestem ab Aegypto, cum volucris anguis ex vastitate Libyae vento africo invectas interficiunt atque consumunt, ex quo fit ut illae nec morsu vivae noceant, nec odore mortuae.
Möglichkeit dem Zufall überlassen will, sehen wir z. B. auch auf dem Amulett aus Halberstadt, das in das Jahr 1142 datiert ist (gefunden im Grab eines achtjährigen Jungen). Es sollte seinen Träger namens Tado beschützen, so dass ihm der Diabolus oder Satanas nichts Böses tun kann, beschworen oder verjagt durch verschiedene christliche heilige Instanzen:
+ In nomine patris (et) [f]ilii (et) sp(iritu)s s(an)c(t)i (et) in nomine d(omi)ni n(ost)ri ih(es)u xp(ist)i Adiuro te alb(er) qui [v]ocaberis diabolus v(e)l sat[anas] p(er) p(atrem) (et) filiu(m) [et] sp(iritu)m s(an)c(tu)m (et) p(er) om(ne)s ang(e)los (et) arca(n) g(e)los p(er) xii apostolos (et) p(er) xii p(ro)phetas (et) p(er) xxiiii senio(re)s (et) p(er) cclxiiii mil(ia) Inno cent(i)[um] non habeas potestat[em] in [-
- - i]sta [---]lica [---]dere aut [---] famulu(m) de[i] TADO .
N[e] nocere p[o]ssis non [in] die neq(ue) in [n]octe non in [..] sic
neq(ue) non bibendo [ne]q(ue) manducand[o---] in stanti[---]
[ne]q(ue) sedendo [- - -] neq(ue) [- - -] loco [- - -]lere nec
anima(m) condem(n)[---] Coniuro te [---] s(an)c(t)e marie fac
ad illum [- - -] non possis [- - -] / mcxlii [- - -]mini (Text und Übersetung Fuhrman (2013:3)).
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und im Namen unseres Herrn Jesu Christi. Ich beschwöre dich, Alber, der du genannt wirst Teufel oder Satan, durch den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist und durch alle Engel und Erzengel, durch die zwölf Apostel und die zwölf Propheten und durch die vierundzwanzig Ältesten und durch die zweihundertvierundsechzig-tausend der Unschuldigen, du sollst keine Gewalt haben [- - -] über den Diener Gottes Tado. Damit du nicht schaden kannst weder am Tag noch in der Nacht, so auch nicht in [- - -] noch durch Trinken und Essen im [Stehen] wie im Sitzen, und nicht [- - -] am Ort und nicht die Seele[- - -]. Ich beschwöre dich [- - -] der Heiligen Maria [- - -] mach für jenen [- - -] du kannst nicht [- - -]. 1142 [- - -].
Unklar bleibt leider die Sequenz bona carmina - wahrscheinlich Zaubersprüche zum Schutz, die vielleicht Merkur oder Hercules den Leuten zum Schutz gegeben haben sollte? Es könnte sich hier um eine sonst nicht belegte Historiola handeln19.
19 Wie z. B. die Historiola, bezeugt in der Bitte um Gerechtigkeit aus Veldidena, wo der Mythos über Hercules und Cacus thematisiert wird: dfx. 7.5/1 aus dem 1./2. Jh. n. Chr.: Secundina Mercurio et Moltino mandat, ut si quis sustulit 14 (denarios) sive draucos duos, ut eum sive fortunas eius in(fi)dus Cacus sic auf erat quomodi ill(a)e ablatum est id, quod vobis
Die Übersetzung der Seite 1:
Vater Caelus, Mutter Terra, oder eher, ich bitte um Rettung/Schutz, deswegen habe ich euch angerufen. [Das] stehende, sitzende, fliegende und kriechende [Untier] soll hier nicht verweilen dürfen [jage es hinaus]. Heiliger Merkur, Herkules, der du gute Zaubersprüche gegeben hast - das böse Tier, jage es hinaus.
Interpretativer Lesungsvorschlag Seite 2:
[Mala bestia, sic] te alligavit/alligabit Mercurius, Saturnus, Apollo, genus mulierum non
solvet, tamquam [alligatur/alligatus est] bovis (=bos) in cornu,
asinu(s) in ungula, genus (h)umanu(m)
in lingua, adulescentula in cri-/
nibus. Septe(m) capita anguoru(m), octo
nodos scorpionis, ubi cunqu(e) es(t) [mala bestia]
ni (=ne) se commovere pos(s)it.
Der folgende Text auf Seite 2, wirft jedoch hinsichtlich der Interpretation viele Fragen auf. Die mala bestia wird wahrscheinlich durch te am Anfang der ersten Zeile angesprochen - te alligavit/ alligabit (beide Lesungen sind möglich), für den Ausblick in die Zukunft kann solvet sprechen. Es sollen also die drei genannten Gottheiten Merkur, Saturn und Apollo die mala bestia binden/ fesseln/verzaubern/immobil machen. Alligo ist ein typisches Zeitwort für magische Handlungen, gut belegt in defixiones, für die Lähmung der Feinde in verschiedenen Kontexten20. Das nächste Zeitwort non solvet im Zusammenhang mit alligo könnte bedeuten, dass die Fesselung der mala bestia, die von den drei männlichen
delegat, utpersequatis... 'Secundina commends to Mercurius and Moltinus that whoever has stolen two necklaces worth fourteen denarii may be deceived and deprived of property by the perfidious Cacus, just as she was deprived of hers, which she orders you to trace back, and she orders you to chase him.'. Siehe auch Text und Übersetzung LCT No. 238.
20 Siehe z. B. den Fluch aus Karthago, dfx.11.1.1/3; 2./3. Jh. n. Chr. gegen die Feinde vor dem Gericht: ...ne contra me nec dicere necfacere va(l)eant nisi quod ego voluero; al(li)go, deligo linguas... 'damit sie es nicht schaffen, etwas gegen mich zu sagen oder zu tun, außer dem, _ was ich möchte. Ich binde, ich binde hinab, dass die Zungen...' (Übersetz. TheDeMa 784). Oder ein Wettkampffluch aus Hadrumetum dfx. 11.2.1/21, 2./3. Jh. n. Chr. der gegen die Pferde des blauen und roten Teams gerichtet ist, die nicht im Wettbewerb gewinnen sollen: Alligate et obligate et gra(v)ate equos veneti et russ(ei), ne currere poss(i)nt... sed cadant, frangant... 'Fesselt und bindet und macht schwer die Pferde der Blauen und der Roten, so dass sie nicht laufen können... sondern sie mögen fallen, sie mögen brechen...' (Übers. Tremel, No. 34 = ThDeMa 34).
Gottheiten vollgezogen wird, nicht von genus mulierum - hierbei handelte es sich sehr wahrscheinlich um Hexen - gelöst werden kann21. Die Schlussformel, dass ein Zauber nicht gelöst werden kann, ist mit solvet auf defixiones präsent, z. B. dfx. 1.4.4/1 aus Rom 1./2. Jh. n. Chr.: ...Ne quis eum solvat, nisi nos, qui fecimus. 'Möge keiner ihn befreien außer uns, die (dies) gemacht haben'. Oder die Bitte um Grechtigkeit aus Mainz DTM 1 = TheDeMa 758; 1./2. Jh. n. Chr.: ...
A (Zeile 17): ...Verecundam et Paternam: sic illam tibi commendo, Mater deum Magna, rem illorum... quale rogo co(n)sument(u)r in ... quomodo et res meas viresque fraudarunt, nec se possint redimere nec hosteis lanatis B: nec plumbis nec auro nec argento redimere a numine tuo, nisi ut illas vorent canes, vermes adque alia portenta, exitum quarum populus spectet. '...Die Verecunda und Paterna: ich überliefere jene (Frauen) dir so, Große Mutter der Götter, ihren Besitz. ich bitte, dass an Ihnen vollstreckt wird, wie sie mein Vermögen und meine Kräfte betrogen haben, und sie sollen sich nicht freikaufen können weder mit wolletragenden Opfertieren noch durch Blei (Tafeln?) oder durch Gold oder Silber freikaufen von deiner göttlichen Macht außer das jene verschlingen die Hunde, Würmer und andere Ungeheuer. Ihren Tod soll das Volk anschauen...' 22.
Der Text unserer Tafel fährt fort mit einer simile- Formel23 -tanquam bovis in cornu asinu(s) in ungula, genus (h)umanu(m) in lingua, adulescentula in crinibus. Die Formel scheint jedoch unvollständig zu sein - sei es am Anfang man hätte ein sic erwartet
21
21 Man hätte in dieser beschädigten Stelle auch weitere weibliche Gottheiten erwarten können wie Venus und Minerva, jedoch ist laut Barta (2019) solche Lesung unmöglich. Die Formulierung non solvet erinnert an die unlösbaren Flüche aus Mainz DTM 1 und DTM 2.
22 Siehe DTM 1 Text und Übersetzung, siehe auch LCT No. 231.
23 Die sog. simile-Formel, oder bei Kropp (2010: 375) «Analogie in der Aufforderungsformel», benützt persuasive Analogie, durch welche die zukünftigen Ereignisse beeinflusst werden sollen, mittels Vergleichsätzen mit quomodo, ita ut - sic, mit Wunschformel im Konjunktiv. Die Analogie wird durch den Wunsch ausgedrückt, dass das Opfer irgendeiner Sache ähnlich werden möge, von der es sich unterscheidet, oder in eine Situation gerät, in welcher es nicht ist. Wie z. B. im Fluchtext aus Rom aus dem 1. Jh. v. Chr. dfx. 1.5.4/1 Quomodo mortuos, qui istic sepultus est nec loqui nec sermonare potest, seic Rhodine apud M(arcum) Licinium Faustum mortua sit nec loqui nec sermonare possit. 'Wie der Tote, der hier begraben liegt, weder reden noch sprechen kann, so soll auch Rhodine bei Marcus Licinius Faustus tot sein und weder sprechen noch reden können'. Siehe auch Urbanova (2016: 335-339) und LCT No. 17.
und in dem zweiten Teil fehlt ein Zeitwort und es werden vier anscheinend sprichwörtliche Gleichnisse benutzt, die meines Wissens literarisch nicht bezeugt sind: tamquam bovis (=bos) in cornu asinu(s) in ungula, genus (h)umanu(m)in lingua, adulescen-tula in crinibus. Man könnte es als eine Analogie ergänzen und verstehen: Merkur, Saturn und Apollo werden dich, mala bestia, so binden alligabit, wie der Stier [alligatur/alligatus est] mit dem Horn (mit den Hörnern zusammengebunden ist), der Esel mit dem Huf, das menschliche Geschlecht mit der Zunge (Sprache) und ein junges Mädchen mit den langen Haaren. Mit anderen Worten: so wie das Wesen von einem Stier und seiner Kraft mit seinen Hörnern verbunden ist, das von einem Esel mit seinen Hufen, das menschliche Geschlecht mit der Sprache und die Vorstellung eines jungen Mädchens mit langen Haaren, genauso stark und ewig gebunden, d.h. unlösbar gefesselt soll auch die mala bestia sein. Danach folgt die geheimnisvolle Nennung des Untieres, wahrscheinlich werden so alle möglichen Schlangen angesprochen: septem capita anguorum (anguium) oder die Urmutter der bösen Schlangen, die Hydra, die mit neun oder sieben Köpfen dargestellt wird und als ein Symbol aller Schlangen gelten könnte. Octo nodos scorpionis könnten die acht Glieder des afrikanischen Skorpions sein. Der letzte Teil der Inschrift ist wieder syntaktisch etwas schwierig, man kann jedoch annehmen, dass sich das ubicunque es(t) und ne se commovere possit wieder auf die mala bestia bezieht. Wo auch immer dieses Untier sein mag, es soll sich nicht bewegen können; es soll gebunden und gelähmt sein.
Die Übersetzung der Seite 2:
Merkur, Saturn und Apollo werden dich [mala bestia, das böse Untier, so] binden, dass [du] von keiner Hexe befreit wirst. So wie der Stier mit dem Horn (mit den Hörnern) zusammengebunden ist, der Esel mit dem Huf, das menschliche Geschlecht mit der Zunge (Sprache) und ein junges Mädchen mit den langen Haaren. Sieben Schlangenköpfe, acht Skorpionsglieder, wo auch immer [dieses Untier] sein mag, es soll sich nicht bewegen können.
Unser Amulett war also nicht als persönlicher Schutz vor Krankheiten, Dämonen oder Fieber gedacht und zum täglichen Tragen bestimmt. Vergleichbar ist es viel eher mit den Land- oder Hausschutzamuletten, die als größere Bleitafeln verfertigt wurden und dem Schutz von Häusern oder Landgütern und Felder dienen
sollten24. Zu erwähnen ist auch das Blei von Trogir (Tragurium) aus dem 6. Jh. n. Chr., das gegen den widerlichsten Geist des Tartarus (inmondissime spirete tartaruce) gerichtet ist, das eine ähnliche Abschlusssequenz, wie unsere Tafel enthält: Vede ergo inmondissime spirete tartaruce, ut ubiconqua nomen d(omi)ni audiveris vel script[u]ra(m) cognoveris, non p[ossis] ubi vellis nocere25. Das hier besprochene Amulett aus Karthago stellt ein einmaliges magisches Artefakt dar, das wohl dem Hausschutz gegen gefährliche Schlangen und Skorpione dienen sollte.
Abkürzungen
CIL - Corpus Inscriptionum latinarum.
dfx. - Kropp, Amina. 2008. Defixiones. Ein aktuelles Corpus lateinischer Fluchtafeln. Speyer: Kartoffeldruck-Verlag Kai Brodersen. = also Kropp 2008.
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24
Wie z. B. das christliche Amulett aus Ain - Fourna Furnus Maius in Tunesien aus dem 5.-7. Jh. n. Chr. (Nieto 2010: 564-565).
25 Das Blei aus Trogir weist jedoch wegen seiner starken Beschädigung sehr abweichende Lesungen und Interpretationen auf, so dass genaue Bestimmung des _ Textes kaum möglich ist. Siehe Wünsch 1907, Nr. 7 = TheDeMa 582. Übersetzung: 'Therefore see, most foul spirit of Tartarus, that wherever you hear the name of the Lord or recognize the scripture, you are not able to harm when you wish' (Gager 1992, Nr. 119).
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