УДК 81'34
Р. К. Потапова
доктор филологических наук, профессор;
действительный член Международной академии информатизации; заведующая кафедрой прикладной и экспериментальной лингвистики; директор Института прикладной и математической лингвистики МГЛУ; e-maiL: rkpotapova@yandex.ru
КОГНИТИВНО-СЕМИОТИЧЕСКАЯ МОДЕЛЬ РЕЧЕВОЙ ДЕЯТЕЛЬНОСТИ (применительно к принципу экономии)
В данной статье в качестве основных вопросов рассматриваются формирование и природа когнитивно-семиотической модели речевой деятельности применительно к принципу экономии. Рассмотрение принципа экономии включает семиотические субсистемы речевой коммуникации, относящиеся к семиотической макросистеме порождения речевых высказываний. Разработанная семиотическая генеративная речевая модель включает 12 фаз процесса порождения устной речи, начиная от эвокативной невербальной фазы порождения речи на нейронном уровне до смыслового понимания высказывания в целом.
Начальные фазы включают нейронную программу, соотносящуюся с артику-ляторной координацией, построением последовательностей сегментов и других компонентов речевого продукта.
С помощью данной модели возможно изучение всех фаз порождения речи в терминах семиотических субсистем на базе главной семиотической коммуникативной макросистемы, а также установления связи между уровнями реализации формулы «Competence - Performance» применительно к речевому продукту в форме специфических (индивидуальных) высказываний носителей языка и принципом экономии, что прежде всего имеет непосредственное отношение к фоностилисти-ке (стилистике дискурса), видам речевой активности коммуникантов и т. д. Таким образом, данная модель, построенная на базе речевой деятельности и принципа экономии, соотносится со стилистическим аспектом, включающим стилистическую вариативность речи и изменение поведенческого кода человека в целом.
Ключевые слова: принцип экономии; когнитивно-семиотическая модель; речевая коммуникация; речевая деятельность.
R. K. Potapova
Sc.D., Prof., FuLL Member of the International Informatization Academy; Head of Department of AppLied and ExperimentaL Linguistics; Director of Institute for AppLied and MathematicaL Linguistics of Moscow State Linguistic University (MSLU); e-maiL: rkpotapova@yandex.ru
COGNITIVE-SEMIOTIC MODEL OF SPEECH-ACTIVITIES (REGARDING THE ECONOMY-PRINCIPLE)
The main points for consideration in this paper wiLL be formation and nature of the cognitive-semiotic modeL of speech activities in regard to the economy-principLe.
Under consideration economy principle concerns semiotic subsystems of the main speech communication system regarding the speech utterances. This semiotic generative speech modeL incLudes tweLve phases of the speech generation process: from evocative nonverbaL phase of speech generation to comprehension of speech utterance incLuding neuraL program, which expLains articuLatory coordination, segment sequencing and other components of speech production. This modeL makes it possibLe to study aLL phases of speech production in terms of semiotic subsystems on the basis of the main semiotic communicative system and to connect aLL stages of speech competence with stages of speech performance for a set of specific utterances produced by native-speakers on the basis of the economy principLe of the speech generation. First of aLL this viewpoint is reLated to phonostyListics (styLes of discourse), kinds of speech activity by communicans, etc. Thus this modeL on the basis of speech activities and the economy principLe referred to the styListic description, the styLe-shifting and semiotic code-switching.
Key words: economy principLe; cognitive-semiotic modeL; speech communication; speech activities.
DAS KOGNITIV-SEMIOTISCHE MODELL DER SPRECHSPRACHLICHEN TÄTIGKEIT (bezüglich des Ökonomieprinzips)
In diesem Beitrag werden die Hauptfragen der Formierung und des Wesens des kognitiv-semiotischen ModeLLs der sprechsprachLichen Tätigkeit bezügLich des Ökonomieprinzips besprochen. Die Untersuchung des Ökonomieprinzips schLießt semiotische Subsysteme der sprechsprachLiehen Kommunikation ein, die bestimmte TeiLe des semiotischen Makrosystems biLden und mit der Generierung der Sprechäußerungen verbunden sind. Dieses semiotische GenerationsmodeLL der gesprochenen Sprache schLießt 12 Phasen des Generationsprozesses ein: von der evokativen non-verbaLen Phase der sprechsprachLichen Produktion im neuronaLen Netz bis zum Sinnverständnis der Sprechäußerung. ALLe Anfangsphasen schLießen auch die ArtikuLationskoordination, die ReihenfoLge der vLautLichen Segmente und andere Komponenten des sprechsprachLichen Produktes ein.
Mit HiLfe dieses ModeLLs gibt es die MögLichkeit, aLLe Phasen der Redeproduktion auf der Basis der semiotischen Subsysteme im Rahmen des Makrosystems zu untersuchen. Dazu gehört auch die MögLichkeit, die Eigenartigkeit der FormeL "Competence - Performance" beim Sprechen zu anaLysieren, was für das Ökonomieprinzip in der sprechsprachLichen AktuaLisierung der individueLLen Sprechakte besonders wichtig ist. ALLe diese ProbLeme gehören vor aLLem zum Aspekt "PhonostiListik" ("DiskursstiListik"). Dieses ModeLL, das auf der GrundLage
P. K. nomanoBa
der sprechsprachLichen Tätigkeit und des Ökonomieprinzips erarbaitet worden ist, gehört zum stilistischen Aspekt der sprechsprachLichen Kommunikation mit aLLen Besonderheiten der Variationsfaktoren und der Veränderung des sprechsprachLichen Codes des menschLichen Benehmens.
Schlüsselwörter: das Ökonomieprinzip; das kognitiv-semiotische ModeLL; die sprechsprachLiche Kommunikation; die sprechsprachLiche Tätigkeit.
Einführung
In den linguistischen Untersuchungen der letzteren Jahre wird der gesprochenen Sprache in verschiedenen Formen der Sprechtätigkeit große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Unterschiede in der gesprochenen Sprache, die von den Situationsbedingungen determiniert werden, sind zum Objekt der zahlreichen linguistischen Erforschungen geworden. In dieser Hinsicht nehmen verschiedene Probleme der Stilistik einen bedeutenden Platz ein. Der Analyse werden lexikalische, syntaktische und phonetische Besonderheiten der Sprache im Zusammenhang mit ihrem Funktionieren in verschiedenen Stilen der mündlichen Form des Verkehrs unterzogen. Das stilistische System ist ein eigenartiger Komplex von Subsystemen der phonetischen, grammatischen und lexikalischen Stile, die immer zusammenwirken, aber nicht immer übereinstimmen. Solche Auffassung der linguistischen Stilistik setzt die Existenz des stilistischen Systems der Sprache voraus, das phonetische, grammatische und lexikalische Ebenen umfaßt. Jede von diesen Ebenen kann zum Gegenstand der Erforschung im Bereich der linguistischen Stilistik werden, weil die Sprachmittel jeder Ebene ihre Funktionierensbesonderheiten besitzen [Rehrmann 2011]. Die Sprachmittel der phonetischen Ebene des stilistischen Systems der Sprache im Vergleich zu den anderen Ebenen sind bis heute am wenigsten erforscht.
Überlegung zum Thema «Das Ökonomieprinzip in der sprechsprachlichen Tätigkeit»
Für die kommunikationsorientierte Sprechwissenschaft spielen spezielle Untersuchungen auf dem Gebiet "Stillehre" eine große Rolle. Dazu gehört vor allem der Begriff "Funktionalstilistik", der mit der funktionalbezogenen Auffassung der sprechsprachlichen Kommunikation aufs engste verbunden ist. In diesem Fall soll jede sprechsprachliche Äußerung dem Ziel der Kommunikation adäquat sein. Darin besteht die
pragmatische und kommunikative Aufgabe der Funktionalstilistik, die drei Arten von Faktoren einschließt: Produktion ^ Rezeption ^ Bewertung.
Unserer Meinung nach funktioniert das Ökonomieprinzip sowohl im Rahmen der Produktion, als auch bezüglich der Perzeptionsbewertung der sprechsprachlichen Äußerung. Und das Wichtigste in der Realisierung dieses Prozesses ist die zusammenhängende Verbindung zwischen dem Ökonomieprinzip der Redeproduktion und dem Kompensationsgesetz, die sowohl die Generierung des Kommunikationsproduktes als Summe der Ausdrucksmittel des menschlichen Benehmens, als auch die Auffassungsbewertung einschließt und die funktional-stilistische komprimierte sprechsprachliche Äußerung in die sinnbewertende kommunikative Einheit umwandelt.
Im Prozeß der sprechsprachlichen Kommunikation gibt es Faktoren, die verschiedene Besonderheiten des funktionalen Stils der Artikulation und Prosodie der Sprechäußerungen charakterisieren. Das sprechsprachliche semiotische Makrosystem der interpersönlichen und interkulturellen Kommunikation schließt eine Reihe von Subsystemen ein [Потапова 2013; Потапова 2014]. Dazu gehört vor allem das phonetische Subsystem, das nicht nur durch das Ökonomieprinzip, sondern auch durch alle historischen Prozesse der menschlichen Evolution beeinflußt wird. Dabei spielen alle kultur-, sozial-, persönlich-individuell- kommunikativ- und emotiv bedingte Faktoren, die den Stil der gesprochenen Sprache beeinflußen, eine große Rolle. In diesem Fall wäre es zweckmäßig, von kulturellen, sprachlichen und sprechsprachlichen Kommunikationskompetenzen nach dem Modell "Competence (Kompetenz) - Performance (Performanz)" zu sprechen [Chomsky 1957; Chomsky 1969].
"Performanz umfaßt nach Chomsky die Anwendung des inneren Regelapparats, d.h. die Erzeugung von Sätzen, und zwar unter bestimmten individuellen und situativen Bedingungen. Diese Bedingungen werden vor allem als Störfaktoren bei der Sprachproduktion aufgefaßt: beim Sprecher begrenztes Gedächtnis, Zerstreutheit, Änderung seiner sprachlichen Strategien oder Intentionen, bezogen auf die Situation störende Einflüsse wie Lärmquellen, dazwischen Reden u.a. Die Sprachproduktion eines native speakers unterliegt also (im allg.) Performanzbedingungen, die die Anwendung des generativen Regelsystems beeinflussen, stören, verändern" [Volmert 1995, S. 17].
Die Umgangssprache wirkt vor allem auf die Dynamik der Entwicklung des semiotischen sprachlichen und sprechsprachlichen Makrosystems
Р. К. Потапова
[Потапова 1981; Потапова 1986; Potapova 1995; Потапова 2013; Потапова 2014]. Als Folge dieser Wirkung trifft das Funktionieren im Redefluß verschiedener phonetischen segmentalen und suprasegmentalen (prosodischen) Variabilitätsphenomäne. In diesem Fall spielt das Ökonomieprinzip bezüglich der phonatorischen und artikulatorischen Gestendynamik eine führende Rolle. Die Realisation des Ökonomieprinzips in der gesprochenen Sprache wird durch den individuellen psychophysiologischen Synkretismus der sprechenden Persönlichkeit markiert (z.B. durch segmentale und suprasegmentale Umgruppierungen, Pausierung, Reduzierung, elliptische Änderungen, Gliederungsvarianten usw) [Krech 1987; Hirschfeld, Wallraff 2002; Meinhold, Stock 1982; Потапова, Линднер 1991; Bose 1994; Potapova, Potapov 2011; Потапова, Потапов 2012; Stock 1985; Stock 2001]. Als Folge dieser Prozesse sind für die alltägliche sprechsprachliche Kommunikation solche kognitiven Determinanten charakteristisch, wie z.B. Subjektivität, Emotionalität, Sozialität und Flexibilität [Потапов 2017; Потапова 2017].
Unserer Meinung nach werden die sprechsprachlichen Determinanten des Ökonomieprinzips durch das semiotische, generative, sprechsprachliche Modell konzepiert, das folgende Phasen einschließt:
- evocative Phase - cognitive zerebrale neuronale Bereitschaft zum Kommunikationsprozess im allgemeinen;
- nonverbale Phase - das Funktionieren der subjectiven und sozialbedingten Assoziationsgestalten, Einschätzung der Situation, des Kommunikationspartners usw;
- vorverbale Phase - innere zerebrale neuronale Stimulierung, Motivation, Absicht, Kommunikationsvorhaben usw;
- sinnformierende Phase - inhaltsbildende Phase (inneres Denken);
- paradigmatische innere Gestaltung der komprimierten sprechsprachlichen Äußerung (inneres Sprechen);
- syntagmatische expandierte sprachliche und sprechsprachliche Äußerungskodierung;
- formulierende Phase - lexikalische und syntaktische Strukturierung der Äußerung;
- Produktionsphase - Koartikulations- und Artikulationsgestik, Phonationsmodulationen;
- akystische Phase - artikulations-akustische Umwandlung, akustische Kodierung der Sprechsignale;
- Perzeptionsphase A - neuronale Dekodierung der akustischen Signale;
- Perzeptionsphase B - semantische (phonetisch-intonatorische) Bearbeitung und Dekodierung der akustischen Signale;
- Verständnisauffassungsphase des verbalen Signals - Reaktion auf den sprechsprachliche Stimulus, die sprachliche Dekodierung der akustischen Signale mit Rücksicht auf sozial- und kulturellbedingte cognitive Mechanismen der sprechsprachlichen Kommunikation.
Der Prozeß des Funktionierens der Ökonomieprinziprealisation beim Sprechen beginnt von der Anfangsphase des sprechsprachlichen Kommunikationsaktes und umfaßt alle vorverbalen Phasen der Formierung des zerebral - neuronalen kommunikativen Programms, was mit dem neuro-psycho-physiologischen Programm der interpersönlichen Kommunikation aufs engste verbunden ist. Die sprechsprachlichen Besonderheiten der kommunikativen Realisation des Ökonomieprinzips funktionieren von Anfang an in den evokativen und nonverbalen Phasen und werden durch die Idiosynkrasie der Kommunikanten, einerseits, und Besonderheiten der Kommunikationsbedingungen, andererseits, bedingt.
Das Funktionieren des generativen Modells der sprechsprachlichen Tätigkeit zeugt davon, daß das Ökonomieprinzip sowohl die segmentale (Laute, Silben, Lautfolgen), als auch die suprasegmentale prosodische (Tempo, Grundfrequenz, Dauer, Intensität usw) Ebene der gesprochenen Sprache beeinflusst. Die mannigfaltigen Formen des mündlichen Sprachverkehrs (z.B. das Auftreten in der Feierversammlung, die Mitteilung der Nachrichten per Rundfunk und per TV, Vorlesung usw.) bestimmen sowohl die Wahl der phonetischen Mittel, als auch ihre Sprechbesonderheiten. In diesem Zusammenhang könnte man noch einmal unterstreichen, daß unsere Rede nicht immer eine und dieselbe ist - sie verändert sich je nachdem an wen wir uns anwenden, in welchen Bedingungen und zu welchem Zweck wir kommunizieren usw. Der Inhalt der Rede, soziale Bedingungen, der Zweck der Mittelung u.a. bestimmen den Stil der Sprechäußerung. Auf diesem Grundsatz - des verschiedenen Grades der Sorgfältigkeit der Aussprache (die Bewahrung des phonematischen Bestandes der Wörter, das deutliche Aussprechen oder irgendwelche Veränderung des Segments des Wortes, das Fehlen der speziellen Sorgfältigkeit bis zu der Reduktion oder dem Ausfall einzelner Segmente usw.) beruhen die vollen, neutralen und umgangssprachlichen Stile der gesprochenen Sprache.
P. K. nomanoBa
Der volle Stil wird bei den Mitteilungen der offiziellen Nachrichten per Rundfunk, bei den feierlichen Aufrufen an die Massen, bei den Diktaten usw. realisiert. Als Beispiel des neutralen Stils dienen die Mitteilungen, Vorlesungen, Vorträge usw. Der umgangssprachliche Stil findet seine Anwendung hauptsächlich im Bereich der Alltagssprache. In allen oben aufgezählten Arten der Stile werden die sprechsprachlichen Modifikationen sowohl der einzeln genommener Wörter als auch der Wortverbindungen analysiert. Das heißt, daß alle Arten der Stile der gesprochenen Sprache auf die Modifikationen der Laute der gesprochenen Sprache beeinflußen.
Der familiäre Stil ist für die sprechsprachliche Kommunikation in der Familie, mit den Freunden, Kollegen, usw. charakteristisch. Er wiederspiegelt den spontanen Charakter der Rede und das Fehlen der Selbstkontrolle. In diesem Stil wird das Streben nach der Kompression und Expressivität beobachtet. Der auserlesene Stil zeichnet sich durch das Streben nach besonderer Klarheit und auch Expressivität aus. Alle orthoepischen Regeln sind beachtet.
In die russische experimentelle Phonetik wurde der Begriff der Sprachstile am Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführt. Man behauptete, daß man im Zusammenhang mit der Mannigfaltigkeit der sozialen Bedingungen eine Menge von Stilen in der Sprache unterscheiden könnte. Es lohnt sich aber, nur zwei Hauptstile zu differenzieren: den einen, der für ein ruhiges Gespräch charakteristisch ist, und den anderen, den wir gebrauchen, wenn wir unter irgendwelchen Umständen unsere Rede besonders klar machen wollen.
Es ist zu betonen, daß die Veränderung des Sprechtempos für die Differenzierug der Sprechstile als markiertes Merkmal betrachtet werden könnte [5; 1]. In diesem Fall werden die Begriffe des effektiven und fiktiven Tempos in erster Linie genannt. Das effektive Tempo charakterisiert die Geschwindigkeit der Artikulation in bezug auf einen konkreten Sprechakt. Das fiktive Tempo charakterisiert die ideale Norm des Sprechens, die der schriftlichen Sprache entspricht. Von besonderem Interesse sind die Werte, die die Abweichung von dem idealen vollen Typ des Sprechens zeigen. Zu diesem Zweck dient der Koeffizient der Lautzahlverringerung (Ki), der durch die folgende Formel dargestellt wird:
K1 = 1° * (V-ik - Veff) / Vik
Die Daten Ki zeugen davon, daß bei dem Vergleich verschiedener Stile bei dem Zusammenfall der Zahl der ideal und real artikulierten
Laute die insgesamte Dauer, die mittellautliche Dauer, der Koeffizient der Lautverringerung K. verschiedener Stile nicht gleich sind. Wenn das Tempo wächst, vergrössert sich auch K. und wenn das Tempo etwa langsamer wird, so verringert sich auch Ki
Im Prozeß der Erforschung der Dauerwerte ist es möglich, sich an die verschiedenen Parameter, deren Zahl und Charakter von konkreten Aufgaben der Erforschung abhängen, anzuwenden. Dazu gehören absolute und relative Dauerwerte des Syntagmas; Durchschnittsdauer des Syntagmas; absolute und relative Dauerwerte für Vokale, Konsonanten und Silben in einem Syntagma usw.
Es wurde die Zahl der real artikulierten Laute in jedem Syntagma gerechnet und die Vergleichsanalyse in Bezug auf die Zahl der ideal zu artikulierenden Laute durchgeführt. Zu diesem Zweckwurden experimentelle Syntagmas der Norm der Hochlautung entsprechend transkribiert. Real ausgesprochene Laute wurden zweifacherweise analysiert: a) als Ergebnisse der Höranalyse; b) als Resultate der Dekodierung des Sprechsignals mit Hilfe der Anwendung des speziellen hard- und software-Programms. Danach wurde der Koeffizient der Lautverringerung K. für alle Sprechstile berechnet. Und in der nächsten Etappe wurde der Tempovergleich zwischen den verschiedenen Sprechstilen beschrieben.
Die festgestellten Werte K. zeigen anschaulich, daß der Koeffizient der Lautzahlverringerung für alle Sprechstile unterschiedlich ist. Am wenigsten ist der Koeffizient der Lautzahlverringerung K. für die Sprechrealisation des feierlichen pathetischen Stils. Dann folgen der Nachrichtenstil, der wissenschaftlich-populäre Stil und der umgangssprachliche Stil, die im Vergleich zu den anderen Stilen das schnellere Tempo und folglich den größten Koeffizient der Lautverringerung K. haben. Wenn man die Engebnisse der durchgeführten Analyse in bezug auf Sprechstilarten zusammenfasst, so könnte man feststellen, daß es eine bestimmte Tendenz zur Differenzierung der Stilarten durch das Tempo und die entsprechenden K. - Werte gibt. Alle diese Unterschiede werden durch K. - Skala charakterisiert, was für weitere Sprechstiluntersuchungen von großer Bedeutung wäre. Die Ausnutzung K. gibt die Möglichkeit, alle individuellen Artikulationsbesonderheiten des Sprechers zu eliminieren und relative Hauptunterschiede in bezug auf Sprechstile korrekt zu beschreiben, was sehr perspektiv für die die Erforschung des Problems des funktionierens des Ökonomieprinzips beim Sprechen zu sein scheint.
Р. К. Потапова
Zusammenfassung
Unsere Untersuchungen zeugen davon, daß in diesem Fall zwei Subprinzipien des Ökonomieprinzips funktionieren: Informationskompression und Informationskompensation. Im Fall des Funktionierens der neuronalen Informationskompression werden verschiedene akustische Werte (z.B., Fo, In, tn) im sprechsprachlichen "Mechanismus" des Menschen komprimiert. Und das Wichtigste besteht darin, daß im Output dieses Blocksystems der sprechsprachlichen Tätigkeit diese komprimierten Werte nicht expandiert werden und constant bleiben: z.B. die Dauerwerte der Pausen werden entweder komprimiert oder zu 0 umgewandelt, die Tonhöhe-und Intensitätswerte werden auch komprimiert, z.B., für Fo: Umfang-, Register-, Kontur Werte usw anbetrifft. Die Prosodie ändert sich in diesem Fall linear / syntagmatisch: eine Gruppe von komprimierten prosodischen Charakteristiken wird im Allegro-Redekontinuum durch die andere Gruppe von prosodischen Charakteristiken kompensiert. Und diese Kompensation der Prosodiemerkmale dient zum Verstehen der ganzen Äußerung: z.B. die Frequenzzahl der Pausen sind mit dem Tempo, die Dauer der Pausen - mit der Dauerkompression der Vokale, die Intensitätswerte - mit der Tonhöhe usw verbunden. In allen Fällen funktioniert das Kompensationsgesetz in der reziproken Umgestaltung der prosodischen Werte, was zum Verstehen der ganzen Äußerung führt [Потапова 1981; Потапова 1986; Potapova 1995; Потапова 2013; Потапова 2014]. Zum Zweck der Kompensation dienen auch verschiedene nonverbale Mittel (z.B. Mimik, Gestik, Proxemik usw.).
Unsere Hauptidee betrifft die Hypothese, daß das Ökonomieprinzip eine kommunikativ bedingte neuro-psycho-motorische Universalie ist, die mit allen semiotischen kommunikativ-bedingten semiotischen Subsystemen des menschlichen Makrosystems aufs engste verbunden ist und die auf der Grundlage des psychomotorischen Kompensationsgesetzes des menschlichen Benehmens existiert.
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