«Crede Experto: транспорт, общество, образование, язык» — международный информационно-аналитический журнал №1 (06). Июнь 2014 (http://ce.if-mstuca.ru/)
УДК 81-114.2 ББК 80 S32
Г. Шизер Чикаго, США Немецкие учителя: образование - задачи - проблемы
Немецкие учителя являются самыми высоко оплачиваемыми в мире, образование в университете, «политизация», которая является проблематичной, и профессиональная компетентность. Ответственность воспитателей в детском саду, сравнение со средней школой и университетом.
Ключевые слова: учителя, оплачиваемые лучше всех в мире; политизация образования, влияние учителя в сравнении: детский сад - начальная школа -средняя школа - университет
H. Schieser Chicago, the USA
The German teachers: education - tasks - problems
The German teachers among the best-paid in the world. Their education and training
at the universities. Problem of political-ideological influences and professional competencies. Compared responsibilities of Kindergarten teachers Secondary Level, and University professors.
Key words: best-paid teachers, political-ideological education and training, influence of teachers compared: Kindergarten-Elementary-Secondary-College levels
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H. Schieser Chicago, die USA
DEUTSCHE SCHULLEHRER: AUSBILDUNG - AUFGABEN - PROBLEME
Deutsche Lehrer gehören zu den bestbezahlten der Welt. Ausbildung an der Universität, problematisch die „Politisierung", und fachliche Kompetenz. Verantwortung der Lehrer(innen) im Kindergarten, verglichen mit der Sekundarstufe und Universität.
Schlüsselwörter: Best-bezahlte Lehrer der Welt, Politisierung der Bildung, Einfluss der Lehrer verglichen: Kindergarten - Elementar- und Sekundarschule - Universität
Die deutschen Lehrer sind bekannt als die „best-bezahlten" in der ganzen Welt. Das stimmt nicht ganz, denn die Lehrer in der Schweiz sind noch besser bezahlt. Aber sie sind gut bezahlt: ein Lehrer der Elementarstufe bekommt im Monat ca 3'200 EURO (netto).
Die Lehrer der öffentlichen Schulen sind Beamte (= Staatlich Angestellte), aber auch die Privatschulen zahlen in der Regel diesen „Tarif
Das ist gerechtfertigt, denn die Leistung der Lehrer für die Gesellschaft kann nicht gut genug honoriert werden. Sie legen die Grundlagen für eine funktionierende Gesellschaft, nicht nur im Hinblick auf die berufliche Arbeit (wie sie zum Beispiel Georg Kerschensteiner mit seiner Idee der „Arbeitsschule" im Sinn hatte), sondern auch das Bildungsniveau betreffend, das für eine freie, demokratische Gesellschaft notwendig ist.
Die Lehrer aller Schulstufen werden jetzt an der Universität ausgebildet. Früher (bis in die 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts) waren die „Pädagogischen Institute" für die Lehrer der Elementarstufe zuständig, mit spezifischen Lehrgängen für die
„Sonderschulen" (für behinderte Kinder), und die Universitäten für die Gymnasiallehrer mit Spezialisierung für die einzelnen Fächer (Sprachen, Naturwissenschaften).
Problematisch ist neuerdings die „Politisierung" der Lehrerbildung. Die gegenwärtige Tendenz in der Hochschulbildung ist „links", das heißt, neo-sozialistisch. In einer freien demokratischen Gesellschaft sind Ideologien kein Problem, solange sie nicht zum „Totalitarismus" ausarten, aber die Lehrer sollten politisch neutral sein.
Ich habe selber in meiner Gymnasialzeit, gleich nach dem 2.Weltkrieg (1945 bis 1951) nur Lehrer gehabt, die sich in den Dreißigerjahren (1933 und 34) geweigert hatten, in den Dienst von Hitler und der Nationalsozialisten zu treten. Sie wurden entlassen und wurden erst wieder, nach dem Zusammenbruch des „Dritten Reichs", zugelassen. Sie waren die besten Lehrer, die Deutschland im 20. Jahrhundert hatte: immun gegen die Ideologie des Sozialismus und fachlich kompetent.
Das ist gegenwärtig leider nicht mehr der Fall: die meisten Lehrer(innen) sind fachlich nicht mehr gut auf ihre Aufgaben vorbereitet. Die „theoretischen" Grundlagen für die Bildungsarbeit werden jetzt vernachlässigt und die „methodisch-praktischen" überbetont, wobei man allerdings beobachtet, dass fragwürdige pädagogische Modelle bevorzugt werden, und die bewährten kaum mehr bekannt sind.
Die Ergebnisse von neueren Forschungsprojekten (zum Beispiel die PISA-Studien, 2000 bis 2006) zeigen erhebliche Defizite in den Schulleistungen der Kinder (Elementarstufe) und Jugendlichen (Sekundarstufe). Von der Industrie mehren sich die Klagen, dass die Jugendichen (Lehrlinge) nicht mehr die schulischen Leistungen mitbringen, die für einen Industrieberuf notwendig sind.
Die Privatschulen sind hier die Ausnahme: ihre Schüler werden immer noch von Lehrer(inne)n auf die wirkliche Welt vorbereitet und sind weitgehend immun gegen ideologischen Unsinn.
Neben dem „Marchtaler Plan"-Modell (seit 1990) gibt es noch verschiedene private Schul-Initiativen, von den vor allem die Waldorf-Schulen bekannt sind. Sie haben alle
staatlich-anerkannte Lehrer(innen) und bezahlen diese nach den jeweils gültigen Tarifen. Vom Staat bekommen diese Schulen entsprechend ihrer Schülerzahl einen Zuschuss.
Wenn wir die Verantwortung des Lehrers (die Lehrerin ist immer mit-gemeint!) betrachten, müssten die Kindergärtnerinnen die best-bezahlten sein, denn sie beeinflussen die Kinder weit mehr, als die Lehrer in den späteren Jahren. Verglichen mit einem Universitätsprofessor, legen die Kindergarten-Lehrerinnen Grundlagen, die wesentlich mehr bewirken, als seine Vorlesungen.
Das weiß man zwar schon lang, aber wann wird das endlich anerkannt?
Dr. Hans Schieser,
Profemeritus, DePaul University Chicago im März 2014