ZUR GRAPHEMATISCHEN VARIABILITAT IN DEUTSCHSPRACHIGEN HANDSCHRIFTEN DES 15. JAHRHUNDERTS AUS DEM NURNBERGER KATHARINENKLOSTER*
Резюме: В статье рассматриваются некоторые особенности письменного узуса позднесредневекового Нюрнберга на материале переводов трактата Давида Аугсбургского (ум. в 1272 г.) «De exterioris et interioris hominis compositione». Проводится сравнительный анализ графики в трех рукописях XV в., предлагаются объяснения наблюдаемой вариативности при графической передаче фонетических явлений. В приложении публикуются транскрипции предисловия к трактату по всем трем спискам.
Ключевые слова: ранненововерхненемецкий язык, пересечение восточноюжнонемецкого и восточносредненемецкого диалектных ареалов, письменный узус Нюнберга, графико-фонетические соотвествия, немецкие средневековые рукописи, трактат Давида Аугсбургского
In den Forschungen uber die Geschichte der Schreibsprache Nurnbergs im Spatmittelalter und der Fruhen Neuzeit sind geistliche Texte aus Handschriften klosterlicher Provenienz im Vergleich zu Privatkorrespondenz, Kanzleitexten, Chroniken und Druckschriften deutlich unterreprasentiert. Die Handschriften, die nachweislich in Nurnberger Klosterskriptorien entstanden und bestimmten Schreiber-handen zugeordnet werden konnen, sind indessen im Stande, wertvolles Material zu Schreibgewohnheiten einzelner Schreiber und Schreibschulen zu liefern. Sie sollten auch zur Erforschung der Frage nach der Art und Intensitat der Variation in einem Schreibusus herangezogen werden, der bekanntlich eine ostoberdeutsch-ost-mitteldeutsche Koine widerspiegelt (Muller 2002: 57). Der vorliegende Beitrag stellt einen Versuch dar, einige Besonderheiten
* Dieser Beitrag wurde mit Unterstutzung des Russischen Foderalen Zielprogramms „Wissenschaftliche und wissenschaftlich-padagogische Kader vom innovativen Russland“ fur 2009-2013 im Rahmen des Forschungsprojekts „Die fruhen Formen der deutschen Literatursprache: innovative Herangehensweisen in Forschung und Unterricht“ (Nr. 20121.2.2-12-000-3004-036) , Vertrag Nr. 14.B-37.21.0535, vorbereitet.
des Nurnberger Schreibusus anhand von drei Manuskripten zu prasentieren, die vermutlich aus dem gleichen Skriptorium des Dominikanerinnenklosters St. Katharina kommen: Ba (Staats-bibliothek Bamberg, Msc. Patr. 65, fruher Q.V.6)1, Nu (Stadt-bibliothek Nurnberg, Cod. Cent. VI, 43h)2 und Be (Staatsbibliothek zu Berlin - PreuBischer Kulturbesitz, mgq 1421)3.
Die Bibliothek des Katharinenklosters diente aufgrund ihres Um-fanges und wegen ihres auBerordentlich gut dokumentierten Buch-bestandes wiederholt als Basis fur grundlegende Untersuchungen im kultur-, literatur- und kirchenhistorischen Bereich. Sie zahlt zu den groBten Bibliotheken des spaten Mittelalters4. Unter dem Priorat der Gertraud Gwichtmacherin entwickelte sich das Kloster nicht nur zu einem Zentrum der Ordensreform, sondern auch zu einem Zentrum der Reproduktion und Distribution geistlicher Literatur des 14. und 15. Jahrhunderts. Durch Abschriften im Skriptorium, durch Mitgiften der Schwestern und durch Schenkungen wurde der deutschsprachige Buchbestand des Klosters systematisch ausgebaut (Willing 2012: XI). Der groBte Teil des nachweisbaren Buchbestands kam spater an die Ratsbibliothek der Stadt, die heutige Stadtbibliothek. Mit dem Katalog von Karin Schneider (Schneider 1965) bekam man nicht nur ausfuhrliche Beschreibungen von deutschsprachigen Handschriften aus der Klosterbibliothek, sondern auch eine palaographische Unter-suchung mit Identifizierung von Handen einiger Schreiberinnen des 15. Jh. Die Schreibsprache der im Klosterskriptorium entstandenen Handschriften bzw. der von bestimmten Schreiberhanden stam-
1 Siehe eine Katalogbeschreibung in: Leitschuh, Fischer 1903: 437. Die Hs. ist erwahnt in: Ruh 1980: 49, nachtraglich auch in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., vollig neu bearb. Aufl. Hrsg. v. K. Ruh, B. Wachinger u. a. Bd. 11. Nachtrage und Korrekturen. Berlin; New York, 2004. Sp. 343.
2 Die aus drei selbstandigen Bestandteilen in der Mitte des 15. Jh. zusammengebundene Hs. ist erwahnt von K. Ruh (Ruh 1980: 49), ausfuhrlich beschrieben bei Schneider 1965: 102-105.
3 Die Hs. ist im Degerings Katalog verzeichnet: Degering 1926: 239. Zwei unveroffentlichte handschriftliche Beschreibungen der Hs. liegen vor: eine bibliotheksinterne (unterzeichnet: Harterich, 2.X.1913) und eine von Kurt Vogtherr (1936) (siehe: http://dtm.bbaw.de/HSA/berlini.html), aufbewahrt im Archiv der Arbeitsstelle Deutsche Texte des Mittelalters der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (freundlicher Hinweis von N. Bondarko).
4 Hierzu: Fries 1924; Schneider 1965: XI-XV; Willing 2004; Steinke 2007; Cyrus 2009; Willing 2012: XI-CXIV.
menden Texte wurde aber bisher kaum noch systematisch untersucht5.
Die drei zu behandelnden Handschriften enthalten Verdeut-schungen des erbaulichen Traktats ,De exterioris et interioris homini compositione secundum triplichem statum incipientium, proficientium et perfectorum libri tres’6, der in den 1240-er Jahren vom Franziskaner David von Augsburg (f 1272), einem Novizen-meister in Regensburg und Augsburg, geschrieben wurde. Im Spatmittelalter gehorte dieses Werk zu den erfolgreichsten Lehr-buchern des geistlichen Lebens7. Seine Einzelteile (vor allem das 1. Buch unter dem Titel , Formula de compositione hominis exterioris ad novitios’ bzw. ,Formula novitiorum’) wurden seit dem ausgehen-den 13. Jh. mehrmals in verschiedene Dialekte des Hoch- und Niederdeutschen sowie ins Mittelniederlandische ubertragen8. Die beiden ersten vollstandigen Ubertragungen wurden aber erst in der 1. Halfte des 15. Jh. im Nurnberger Kathari n enkloster erstellt9.
Die nur teilweise erhaltene Ubersetzung I ist am vollstandigsten in Nu auf Bl. 186v - 211v (laut K. Schneider von Hand 1 geschrieben10) erhalten. In Be ist nach dem Befund von N. Bondarko dieselbe Version enthalten (der ganze Text von Be entspricht Nu, Bl. 186v -197v)n. Die Ubersetzung II ist vollstandig in Ba, seine zweite Halfte
5 Vgl. die bibliographische Liste zur Geschichte der Nurnberger Stadtsprache bei Muller 2002: l0-l2; Van der Elst 2003: 2352-2354.
6 Die letzte lateinische Ausgabe: Frater David ab Augusta, De exterioris et interioris compositione hominis libri tres. Quaracchi 1899 (ferner wird als Comp. zitiert).
I Hierzu: Bohl 2000: 196-19l, 203-208.
8 Hierzu: Ruh 1955: 80-81; Ruh 1980: 49. Die Erforschung der Ubertragungen von Davids ,De compositione’ in verschiedene Dialekte des Mittel- und Fruhneuhochdeutschen bleibt immer noch ein Desiderat.
9 Unter der Handschriften der Klosterbibliothek des Katharinenklosters gibt es noch zwei, in denen die deutschen Traktate Davids von Augsburg uberliefert waren: der in Augsburg geschriebene Cgm 183 (Bayerische Staatsbibliothek Munchen), dessen Aufbewahrungsort im 15. Jh. das Nurnberger Katharinenkloster war, und der aus dem Skriptorium des Klosters herkommende Cod. Cent. VII, l3 (Stadtbibliothek Nurnberg). Ausfuhrlicher dazu: Bondarko 2009: 661-669.
10 Siehe Schneider 1965: 103. Im vorliegenden Beitrag beziehen sich die Ergebnisse der graphematischen Analyse nur auf die Hand 1.
II Mundliche Mitteilung von Dr. Nikolai Bondarko (St. Petersburg). Die Erwahnung von Be unter Uberlieferungszeugen mit vollstandiger Ubersetzung bei K. Ruh (Ruh 1955: 80) bedarf somit eines korrigierenden Hinweises auf den fragmentarischen Charakter der Uberlieferung. Ich danke
in Nu auf Bl. 212r - 262v (von Dorothea Schurstabin, t 14l6, geschrieben12, entspricht Ba, Bl. 162r - 259v) uberliefert. Laut Bondarko sollte die Schreiberin von Be eine vollstandige Vorlage x vor sich gehabt haben. Die Frage, ob dieser verlorene Uberlie-ferungszeuge zugleich die Vorlage der Ubersetzung I in Nu und ob Ba die Vorlage fur die in der 3. Faszikel von Nu uberlieferte Ubersetzung II war oder aber noch eine weitere Uberlieferungsstufe dazwischen stand, bedarf einer speziellen textkritischen Unter-suchung.
Die folgende stichprobenartige vergleichende Analyse ermittelter graphematischer Varianten aus den drei Handschriften stutzt sich auf kurze Textproben von je etwa 8l0 Worter, die die Vorrede zum Traktat Davids von Augsburg enthalten. In Entsprechung mit ublicher Praxis hat die auf die Graphemik gerichtete Analyse die Phonematik des Mittelhochdeutschen als Bezugssystem. Hier werden erste Ergebnisse meiner Untersuchung geliefert, die noch durch weitere systematische Erhebungen vervollstandigt werden sollen.
I. Interpunktion
1) Die Satzinterpunktion, die ursprunglich zur Bezeichnung der Sprechpausen und nicht der syntaktischen Gliederung dient, wird in allen Manuskripten mit alleiniger Zuhilfenahme des Punktes (•) gut durchgefuhrt (Moser 1929: 6).
2) Neben dem Punkt kommt auch die Virgel (/) vor. Auch sie ist zunachst nur Zeichen der Sprechpause und zwar der kleinen innerhalb eines Satzes oder Satzgefuges, seltener auch nach dem Satzende (Moser 1929: 6) die Virgel wird oft vor vnd gebraucht. In Ba wird die Virgel aber nur einmal verwendet, vor dem Kapitelanfang.
II. Abkurzungszeichen
1) Der Nasalstrich uber Vokalbuchstaben steht fur darauffolgendes n: kunM. Dasselbe Zeichen uber m oder n weisen auf die Verdoppelung hin: wen, dan. Im ersten Kapitel von Ba werden diese Zeichen nur uber Vokale gebraucht.
Herrn Bondarko ebenfalls fur die Bereitstellung der gescannten Kopien aller drei Manuskripte und wertvolle Hinweise zu meiner Arbeit.
12 Siehe Schneider 1965: 105; zu Dorothea Schurstabin siehe auch Ibid.: XXI-XXII.
2) Das uber oder oben nach einem Vokal gesetzte Kurzel 5 vertritt die Buchstabenkombination er: and n, ein s.
III. GroBschreibung
1) Am Satzanfang werden Majuskeln mit roter Strichelung verwendet. In Ba wird nach dem Punkt oft groBgeschrieben.
2) Bei einigen Namen werden GroBbuchstaben gebraucht (Bernhart, Auguftin, Caffiodorus).
3) In allen drei Hss. werden Majuskeln auch satzintern gebraucht іDie vor Rede, zu feinem Junger).
IV. Schreibungen mit doppeltem (vokalischem bzw. konsonantischem) Lautwert
1) In allen Texten werden Zeichen mit doppeltem Lautwert verwendet, z. B. <v> als Vokal- und Konsonantenzeichen in allen drei Hss. (vns, vnd vs. von).
2) In Nu steht <i> sowohl fur den Vokal (i_t, fich) als auch fur den Konsonanten (iamerkeit). j hat in Be beide Lautwerte (jnn, Jungern).
3) Ebenso kommt <w> sowohl als Konsonant (wie) wie auch als Vokal (krewter) in Nu und Ba vor.
V. Vokalschreibungen
Fur Bezeichnung der Vokale gibt es in allen Manuskripten 5 Vokalgrapheme <a>, <e>, <i>, <o>, <u>. Darunter haben die Schreibungen <a>, <o> keine Allographe13. <e> kommt meistens ohne graphische Variation vor, nur einmal wird <e> in Nu als Schreibvariante gebraucht (zuneme). Als Umlautsbezeichnung werden Schreibvarianten von <д> (<Д д, 6>) und <й> (й, v, й, и)
benutzt.
1) /i/ kommt in Initialstellung in folgenden Schreibvarianten vor: <i>, <y> und <j> (Nu); <i>, <j>, <y>, <j>, <y> und <y> (Ba); <i>, <j>, <y>, <y> und <f> (Be). In Medialstellung uberwiegt <i>, andere Schreibungen sind eher Ausnahmen. In Finalstellung wird <i> nur in Nu und nur als <y> und <y> verwendet: fey, pey, fey.
2) /u/, /й/ kommt in Initialstellungen meistens als v vor, in Nu gibt es auch eine Wechselschreibung G. Die Graphie w wird zur
13 Vgl. die Definition von McLaughlin: “Allograph is a group of similar characters, modifications or features classed together, provisionally or permanently, in graphemic analysis” (McLaughlin 1963: 29).
Bezeichnung eines Vokals nur in Medialstellung gebraucht. Am haufigsten sind aber die Wechselschreibungen <u> und <й> in Medialstellungen. In Finalstellung kommt meistens nur <u> auf.
3) Der Umlaut von o kommt in folgenden Schreibvarianten vor: <S> (Nu, Be), <д> (Nu, Ba), <6> (Ba). Alle Varianten werden nur in Medialstellung gebraucht: hдher, m6ln, hShere; daneben ist auch Graphienwechsel moglich: Ihдdern, hдher / modern, hohe.
4) Der Umlaut von u kommt als <й>, <G>, <u> (Be, Nu) und <й> (Ba) vor. <й> wird besonders oft in Nu im Suffix -Mfz gebraucht: bekantMfze, erkentMfze, aber auch eine Variante ohne Diakritikum ist moglich: erkentnufz / erkentnufze. Diese Varianten kann man als ein Oppositionspaar betrachten, da <й> nur in Pluralformen verwendet wird. <й> kommt in Nu auch in der Buchstabenkombination aй (ийgen, gebra^hen, amh) neben der Variante ohne Diakritikum (auch) vor.
<G> wird nur in Initialstellungen gebraucht (ubungen), wobei alle anderen Varianten ausschlieBlich in Medialstellungen vorkommen.
VI. Konsonantenschreibungen
І. Labiale Gerauschlaute
Fur Labiale gibt es funf Graphien: <b>, <p>, <f>, <v>, <w> sowie Graphenkombinationen pf und ff. In Ba gibt es auch die Kombination <pf>. Es gibt zwei Graphien fur entsprechende labiale Verschlusslaute: <b> und <p>. In Nu wird <b> wie <p> durchgehend in allen Positionen gebraucht. In den beiden anderen Hss. kommt <p> nur wortinitial und seltener in Medialstellungen vor.
Aus dieser Ubersicht kann man sehen, dass in Nu eine genaue Distribution zwischen <b> und <p> herrscht. In Initialstellungen kommt <p> ofter vor, <b> ist eher eine wortgebundene Ausnahme, die meistens in Eigennamen und im Prafix be- vorkommt. Im untersuchten Teil der Hs. sind p und b nicht austauschbar. In Mittelstellungen wird <b> ofter vor Vokal gebraucht, <p> steht auch zwischen m und t fur epenthetisches /p/: kumpt. In Finalstellungen ist <b> haufiger.
Bei den labialen Graphemen erscheint in Nu die Alternanz
<b~w>: Sunderwar. Sonst wird <w> ofter fur den
Labialverschlusslaut /b/ ohne lautliche Bedeutung geschrieben (vgl. Moser 1929: 6l).
2. Labiale Reibelaute
1) Das graphische Wiedergeben der Reibelaute erfolgt in allen Texten mit Hilfe der Graphemen <f> und <w> , wobei <w> keine Allographe hat und in allen Positionen auBer Finalstellung verwendet wird (wie, gegenwertig). In Ba wird die Graphenkombination qu fur die Bezeichnung des Reibelauts w gebraucht (bequemlich).
2) /f/ hat zwei einbuchstabige Allographe: <f> und <v>. In Initialstellungen kommt v haufiger vor (einige Worter sind aber nur mit. f belegt: fur, forfcht), auch im Wortinnern morpheminitial: gefunden, gefallen. In Medialstellung wird nur f verwendet. Die Graphenkombination <ff> kommt in verschiedenen Texten in unterschiedlichen Positionen vor. Intervokalisch kommt das wohl fur die Gemination stehende <ff> in Nu vor: begreiffen, leuffe. Wenn man annimmt, dass ff nach Monophthongen auf die Vokalkurze hinweist, dann kann es nicht als eigenstandiges Graphem, sondern als graphische Variante von /f/ gelten (z. B. gefchrifft in Be und Nu, auff in Ba). Ferner gibt auch Falle, in denen das Doppel-f rezente Lautwandelerscheinungen widerspiegeln. So ist z. B. ff in hoffertigen eine Folge der Kontraktion von mhd. hochvertigen. Die Kombination ff kann auch an der morphologischen Grenze zwischen zwei Stammen eines Kompositums liegen.
3. Labiale Affrikata
In Ba gibt die Graphienkombination <pf> die labialen Affrikate in Initialstellung wieder: pflag.
4. Dentale Gerauschlaute
Zur Bezeichnung der Dentale gibt es vier einfache Graphien (<d>, <t>, <s>, <z>), <s> kann in Nu und Ba gedoppelt werden, zwei Zweifachkombinationen (<cz>, <_z>) und eine dreifache Kombination (<_ch>) sind wie Dentalgraphien in allen Handschriften moglich. Uberall werden Verschlusslaute mit den in allen Positionen verwendeten Graphemen <t> und <d> wiedergegeben.
1) <t> erscheint in allen Wortteilen (tyfen, diemutig, hebt).
2) <d> wird in Medialstellungen hauptsachlich nach Liquid (orden, irdifcher) oder aber morpheminitial (gedenck) geschrieben. In Finalstellungen kommt <d> nur nach <n> vor (vnd, mйnd, yczund).
5. Dentale Reibelaute
1) Der Reibelaut /s/ findet sich in allen Positionen, wobei es in Finalstellungen als rundes s, in Initial- und Medialstellungen als Schaft-s realisiert wird.
2) In intervokalischer Stellung kommt <__> in Ba und in Nu vor (peffer, wiffen). In diesen Positionen sind <__> und <_>, da sie unterschiedlichen Lautwert haben, nicht austauschbar.
3) In allen Texten wird in Medialstellungen <_z> verwendet (niefzen), in Ba und Nu erscheint diese Kombination auch in Finalstellungen, oft im Suffix nufz (bekantnufz, verhyfz). In Ba sind die Schreibungen <_z> und <__> austauschbar (pefzere / befferung).
6. Dentale Affrikata
Die haufigste Variante zur Bezeichnung der dentalen Affrikata ist in allen Handschriften die Kombination <cz>, die meistens in Mittel- und Finalpositionen vorkommt (nucz, feczen). In Initialstellungen wird meistens <z> verwendet (zuganck), wobei <z> in anderen Positionen nicht gebraucht wird.
7. Gutturale Gerauschlaute
In ersten Kapiteln aller Texte finden sich funf einfache Graphen, die zur Bezeichnung der gutturalen Gerauschlaute dienen: <g>, <k>, <c>, <h>, <j>, und zwei Zweifachkombinationen: <ck> und <ch>.
1) Der Verschlusslaut <g> wird in allen Positionen ohne Varianten gebraucht. Dabei steht <g> in Finalposition fur /k/ als Ergebnis der Auslautverhartung.
2) /k/ hat mehrere graphische Realisierungen. In Initial- und Mittelstellungen wird meistens <k> geschrieben (kunM, volkomen). In lateinischen Entlehnungen kommt <c> vor: complexien, capitel. In Finalstellung wird meistens <ck> positionsbedingt nach Nasalen verwendet: gedenck, anfanck, gedeckt, kranckheit. Die fur die beiden labialen Verschlusslaute stehenden Grapheme werden in Nu nur beim Suffix -ig variiert, wenn darauf ein weiteres Suffix folgt (diemutig - diemutikeit), ansonsten auch wortfinal wie in Ba: weg / weck.
S. Gutturale Reibelaute
1) Gutturale Reibelaute werden mit Hilfe von <h> und <ch> wiedergegeben. In Anfangstellung steht nur <h> (Hie, hebt). In Medial- und Finalstellung kommt meistens <ch> vor: geiftlichen, menfchlich, _iech, vielleich, ich, aber: gefchiht.
2) <j> ist nur in Initialstellung verwendet: jerufalem. Einmal wird dieses Phonem in Nu durch <i> reprasentiert: iamerkeit. In Be und Ba wird <j> als Majuskel verwendet (Jungern). In Medial- und Finalstellungen kommt <j> nicht vor.
9. Nasale
Bei Nasalen werden einfache Schreibungen <n> und <m> in allen Stellungen gebraucht. Intervokalisch wird die Kombination
<nn> (Wenne, erkennen) in allen Hss. gebraucht. Sie kommt auch in Finalstellungen vor (wenn).
Die Graphie <m> steht in allen Positionen und wird ohne Allographe gebraucht (menfch, diemutig, dem).
10. Liquide
Einfache Graphien fur Liquide /l/ und /r/ finden sich in allen Positionen. Die Doppelung <ll> kommt in Nu und Ba meistens intervokalisch vor und die Kurze des vorausgehenden Vokals signalisiert (aller, fchulle).
Bei der ausgepragten graphematischen Variabilitat in den betrachteten Handschriften konnen nicht alle Graphien den Laut-werten in geregelter Weise zugeordnet werden. In der Forschung wird fur die Variabilitat solcher Art mehrere Erklarungen vorgeschlagen.
1. Die graphematische Variation entsteht durch Varietaten-mischung in dem Sinne, dass sich regional oder diachronisch differente Schreibgewohnheiten uberkreuzen. So konnen Graphien aus unterschiedlichen Entwicklungsphasen einer Schreibsprache, etwa „traditionelle“ mittelhochdeutsche und „moderne“ fruhneu-hochdeutsche Graphien zum selben Zeitpunkt parallel gebraucht werden (Kettman 196l: 292-294; Penzl 19l 1: 38; Sonderegger 19l9: 188f). Es kann auch aufgrund der Zusammenarbeit von Schreibern unterschiedlicher Herkunft, durch Sprachkontakte, durch Orientierung an allochthonen Vorlagen oder dadurch, dass ein Schreiber zwei erlernte Schreibkonventionen miteinander kom-biniert, zu einem Nebeneinander von Schreibmerkmalen unterschied-licher landschaftlicher Provenienz innerhalb eines Textes kommen (Schmitt 1936: 16, 5l, l3; Muller 1953: 93; Kettman 196l: 280; Penzl 19l1: 36; Marwedel 19l3: 61, Elmentaler 2003: 24).
2. Das Fehlen der schreibsprachlichen Homogenitat wird auch auf die Ungeubtheit, Nachlassigkeit oder den geringen
Ausbildungsgrad der Schreiber zuruckgefuhrt (Schmitt 1966: 300, 314. 317 f.: „Die fuhrerlose Schreiberzunft ist eine wesentliche Ursache fur die verwahrloste deutsche Schreibsprache des 15. Jahrhunderts“).
3. Das dritte Erklarungsmodell basiert auf einer ornativen Deutung der Schreibsprachvariation. In diesem Erklarungsansatz wird die Graphienvielfalt und Variabilitat als Ergebnis eines bewussten Schreiberverhaltens interpretiert (Elmentaler 2003: 25).
4. Das letzte Erklarungsmodell besteht darin, dass es nicht um einfache Varianz handelt, in dem Sinne, dass alle diese Schreibungen innerhalb eines Systems frei oder nach bestimmten kombinatorischen Regeln miteinander wechseln wurden, sondern lediglich um mogliche schreibsprachliche Realisierungsformen eines hypothetisch angesetzten Phonems (Elmentaler 2003: 25).
Alle erwahnten Varianten konnen als Erklarungsmodelle fur die Variabilitat der in den drei Nurnberger Handschriften vorhandenen Schreibsysteme dienen. In einigen Fallen wird die Phonemdifferenz durch die Diversitat der Grapheme manifestiert, welche dann eine wortunterscheidende Funktion ausubt (fich - fiech). Aber die meisten Falle der Variabilitat konnen ein Ergebnis der Varietaten-mischung sein oder aber eine lediglich ornative Rolle spielen.
Fazit
Fassen wir die Ergebnisse der Stichprobenanalyse auf Grund der ersten Kapitel der Manuskripte zusammen:
1. Es gibt eine Reihe der Phoneme, die in allen Positionen durch die gleichen Schreibungen wiedergegeben werden: /r/, /l/, /m/, /n/, /g/, /s/, /d/, /t/, /b/.
2. a) In allen Manuskripten wird <j> nur in der Anlautposition verwendet.
b) <sz>, <cz> und <ng> kommen in Medial- und Finalstellung vor.
c) <nn> kommt in allen drei Hss. in Finalstellung vor.
3. In Nu und in Be kommen folgende Schreibungen in gleichen Positionen vor:
a) j in Initialstellung;
b) ai in Medialstellung;
4. In Nu und in Ba kommen folgende Schreibungen in gleichen Positionen vor:
a) <д> (Medialstellung): es kann ein Variationspaar mit <o> (lhдdern - modern; hдhere - hohe) bilden.
b) ey (Medialstellung).
5. In allen Handschriften werden folgende Graphien in gleichen Stellungen gebraucht:
a) in Initialstellung: Konsonantengrapheme <p>, <w>, <f>, <v>, <z>, <k>, <h>, <j>;
b) in Medialstellung: <w>, <sz>, <k>, <h>, <ch>, <nn>;
c) in Finalstellung: <ig>, <ch>.
6. In Nu und Ba kommen folgende Grapheme in gleichen Positionen vor:
a) in Medialstellung: <p>, <f>, <ss>, <cz>, <ll>;
b) in Finalstellung: <sz>.
7. In Nu und Be werden <ff>, <ng> in Medialstellung gebraucht.
8. In Be und Ba werden folgende Grapheme in gleichen Stellungen gebraucht:
a) in Initialstellung: <cz>;
b) in Finalstellung <nn>.
Textproben
David von Augsburg: ,De exterioris et interioris hominis compositione’, die Vorrede14.
Es werden hier diplomatische Abdrucke von je einem Anfangs-abschnitt aus den Hss. Ba, Nu und Be angefuhrt. Die einzige vor-genommene Normalisierung besteht in der Tilgung von Zeilentren-nung. Die rubrizierten Uberschriften und Initialen werden durch halbfette Schrift hervorgehoben. Die Grenzen von Ganzsatzen werden der Lesbarkeit halber durch vertikale doppelte Trennstriche markiert.
1. Hs. Ba (fol. 12r-v)
1 (fol. 12r) Hye hebt fich an das buch von des e'Wzern vnd ynnern
2 menfchen zunemung vnd volkumenheit Bruder dauids barf^zer
3 ordens jj Czum erften von dem ewҐzern menҐchen ■ die vorrede des
4 anhebenden mayfters zu Ґeinem Junger jj
5 DR aller libfter ■ du haft von mir begert das ich dir etwas
6 befchreibe zu befferung ■ jj feyt den molen ich dir nicht
7 gegenwertig bin als etwen do ich dir pflag gegenwertiglich ■ mit dem
В munde zu reden ■ do ich dir benomet was zu einem mayfter deines
14 Dieser Abschnitt stellt eine Ubersetzung ,Epistola auctoris’ der Quaracchi-Ausgabe (Comp. 2,1-21) dar. In Nu und Be ist davor noch eine kurze Erklarung vom Titel und Inhalt des Werkes hinzugefugt.
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nouiczentums ■ Vnd ich dir das verhy_z zu tun So will ich erfulle das gelubde ■ als mir es der here geben wirt ■ jj vnd _eyt den moln ich nicht gro__e vnd hohe dinck kan ■ Ґo will ich dir doch Ґchreiben ■ die dinck die do bequemlich find eine nouiczen vnd einem anfohenden ■ zu dyne dem heren in einem gayfilichen leben ■ jj wenn du aber von di_er lere wirfi zu nemen ■ Ґo wirt dich der herr leren hohere dinck vnd durch tegliche erfarung wirfi du alweg peҐzere dinck verfieen jj wann als vile in iglicher hoher auff fieiget ■ vnd zu nymet in tugende ■ als (fol. 12v) vil wirt er klerer Ґehen was im noch gebrichet ■ vnd wie er zu den dingen die er noch nicht hat kumen mug jj Ґpricht herr Dauid jj von deinen geboten here hab ich verfianden vnd dorumb _o hab ich gehaҐҐet einen iczlichen weg der vngerechtigkeit ■ jj wer aber Ґich nicht albeg flei_zet zu zuneme in tugenden der wirt auch vnterfiunde das verli_en- das er nicht wirt verfieen ■ den weck durch den man geet zu der volkumeheit jj
2. Hs. Be (fol. lr - 3v)
(fol. lr) DJz buchlein ifi genant formula nouicior[um] vnd hat gemacht vnd ge_chriben ein maiҐter vnd ein lerer • der heiligen ge_chrifft Ґant Bernharts ordens • vnd hat das geҐant einem Ґeinem Jungern • czu ein* lere wie er Ґich halden Ґcholde vnd regiren nach dem au_zern vnd jnnern menҐchen • das er zu neme in tugende vnd kumen mFge czu einem volkumen leben / jj hir vmb vint auch ein ygleich men_ch in welchem fiaten vnd weҐen er iPt wie er fich halden Ґchalde • der do wil furen ein gaifilich leben vnd dor jnn zu neme das er got der (sic!) kennen mйge in eine rechten crifielichen gela^en vnd (fol. lv) dort in der ewigen warhait Ґehen von augen zu augen vnd ґєіп gebrauchen vnd nieҐzen vnd mit ym ewiglichen her_chen jj Die vor Rede
Du ha_t von mir begert mein aller liebfier ■ das ich dir etwas _chreib • Do von du gebe_zert werdefi / jj dorvmb das ich nicht in deiner gegenwertikeit bin als etwan • do ich mйntlichen mit dir pflag zu reden do ich zu czeiten dein maifier waz in der newe des eingangs in den orden dor czu ich dir be_chiden wart von vn_*n oberfien / jj Seint den molen das ich dirs dorczu mol gelobt / _o wil ich das getobe halden Als mir den das got geben wirt / jj Vnd wan ich gro_ze vnd hohe dinck nicht enwei_z _o (fol. 2r) wil ich dir doch _chreiben • dye einem newen geordent man czu gebfon Vnd der do i_t in dem anfangk der geifilichkait • got zudienen / jj Wenn du nй ^mfi zu einem zunemen _o wirt dich got lern hoher ding Vnd wir_t auch von teglicher vbйnge vnd kunt_chafft / allczeit be_zer ding verfien / jj Wan al_o vil Vnd ein yeglicher hoher czu nymt in w&ckenge der tugent / Al_o vil wirt er clerer _ehen • was im _elbs gebricht vnd wye er czu den tugende dy ym ab_eint mйge kumen • jj hirvmb _pricht Der Dauid in dem p_alter jj Herre ich hab mich v*_tanden • Von deinen geboten /
29 dor vmb _o han ich gehafi allen weck der (fol. 3v) boҐzhait / jj Wer
30 aber _ich nicht allwegen flei_zt in tugenden czu zunemen Der wirt
31 auch vnder fiunden das verli_en das er auch nicht ver_ten wirt den
32 werk der do leitet zu den tugenden jj
3. Hs. Nu (fol. 86v - 87r)
1 (fol. S6 v) Hie hebt _ich an ein gut puch genant ein an wei_ug der nouiczen vn find nucz ler von des ewҐern vn ynnef menҐche zuneme
2 vnvolkumeheit jj
3 Di_z buchlein іґі genant formula nouicio[rum] vnd hat gemacht vnd
4 ge_chribn- ein meifi* vnd ein lerer der heilign Ґchrifft• Ґant
5 Bernharts ordens- vnd hat das geҐant eine _eine Jungern czu ein*
6 lere wi er _ich halden _olle vnd regiren nach dem v_zern vnd Jnnern
7 men_chn- das er zuneme in tugende - vnd kumen mйge czu eine
В volkume lebn // jj Hirinn vind a^h ein yeglich men_ch in welchem
9 fiaten vnd we_en er ifi- wi er _ich halden _olle- der do wil Mren ein
10 geifilich lebn ■ vnd dorinn zuneme - das er got derkenne (sic!) mйge
11 in eine rechte crifilichn gela^n- vnd dort in der ewign warheit _ehn
12 von aйgen czu aйgen• vnd _ein gebra^hn vnd ni_zen- vnd mit ym
13 ewiglichn her_chn- jj
14 (fol. S7r) czu de erfie von dem ewҐef menҐchё jj
15 Die vor rede des mayfiers zu ґєіпє junge[rn]
16 Du ha_t von mir begert- mein aller liebfier das ich dir etwas _chreib
17 dovon du gebe_zert werdist dorvmb15 das ich nicht in dein
1В gegenwertikeit [bin] ■ als etwan do ich mйntlichn mit der pflag
19 czureden- do ich czu czeiten dein meifier was ■ in der newй des
20 eingans in den orden- dorczu ich dir be_chidn wart von vn_zn
21 ober_ten / jj Seint den molen ■ das ich dirs doczumol gelobt ■ _o wil
22 ich das gelйbe halten ■ als mir denn das got gebn wirt / jj vnd wenn
23 ich gro_ze vn hohe ding nicht enwei_z ■ wil ich dir doch _chreibn- dy
24 eine newйen geordent man czugebton ■ vnd der do i_t in dem
25 anfangk der geifilichkeit- got czudinen jj Wenn dй nй kйmҐt czu
26 eine czuneme ■ _o wirt dich got lern hoher ding ■ vnd wir_t auch von
27 teglicher vbйnge vnd kunt_chafft allczeit be_zer ding v*_ten / jj
2В Denn - al_o vil vnd ein yeglicher hoher czu nimt in - wtockung der
29 tugent ■ al_o vil wirt er klerer _ehn was ym _elbs gebricht ■ vnd wi er
30 czu den tugende dy ym ab_ent mйge kumen / jj hirvmb _pricht der
31 dauid in dem p_alter ■ jj herre ich hab mich v*_tanden von deine
32 geboten - jj hirvmb _o han ich geha_t allen wegk der bo_zheit / jj wer
33 aber _ich nicht allwege flei_zt in tugende czuczuneme ■ der wirt
15 dovon du gebefzert werdist dorvmb] ist durchgestichen und oberhalb der Zeile so wie am Blattrand mit einer anderen Hand korrigiert: zu befferng feytden molen ich von dirgevirretbin.
34 auch vnd^ftunden das v^lifen ■ das er auch nicht v^ftenn wirt den
35 wegk der do leitet czu den tugenden ■ ||
Literaturverzeichnis
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The article considers some features of written language usage in late medieval Nuremberg on the basis of the translations of the treatise «De exterioris et interioris hominis compositione» by David of Augsburg (t 1272). The article includes comparative analysis of graphical tools in three manuscripts from the XV century and explains the high variability of Early High German graphics encoding phonetic phenomena. The appendix includes comparative tables of graphemes and allophones as well as fragmentary transcriptions of the three manuscripts of the foreword to the treatise.